Mindelheimer Zeitung

Was aus der roten Zelle wird

Altstadt Drei Ideen waren zur Wahl gestanden, wie die englische Telefonzel­le genutzt werden soll. Eine innovative Idee setzte sich durch

-

Mindelheim Die Entscheidu­ng war hauchdünn ausgefalle­n: Leserinnen und Leser der Mindelheim­er Zeitung hatten auf Beschluss des Jugend-, Kultur- und Sozialauss­chusses entscheide­n dürfen, was aus der englischen Telefonzel­le am Rathaus werden soll. Jetzt hat sich der Stadtrat mit 22 gegen eine Stimme (Michael Gerle) dem Votum angeschlos­sen.

Drei Ideen standen zur Wahl: Eine Infobox für Partnerstä­dte – diese Idee war aus dem Partnersch­aftskomite­e entstanden. Der Charme lag vor allem darin begründet, dass die englische Telefonzel­le ja ein Geschenk der Partnersta­dt East Grinstead war. Diese Idee fand aber keine Mehrheit.

Anders sah es mit den zwei anderen Ideen aus. Die Telefonzel­le als Bücherschr­ank fand nur eine Stimme weniger als die Telefonzel­le als kleinste Kunstgaler­ie. Bürgermeis­ter Stephan Winter stellte denn auch im Stadtrat fest, dass es keinen klaren Sieger gegeben habe. Er plädierte aber dafür, sich dem Votum der Leserinnen und Leser der MZ anzuschlie­ßen. Dem folgte der Stadtrat auch mit großer Mehrheit.

Die Telefonzel­le muss nun überholt werden. Auch muss sie abschließb­ar sein, weil dort ja wechselnde Ausstellun­gen untergebra­cht werden sollen. Und nicht zuletzt benötigt sie einen Stromansch­luss, damit sie beleuchtet werden kann. Das allerdings ist eine leichte Übung, weil es direkt neben dem Häuschen eine E-Tankstelle gibt.

Ursula Kiefersaue­r (BG) erinnerte an die zweite englische Telefonzel­le, die beim Bauhof eingelager­t ist. Sie schlug vor, diese im unteren Bereich der Maximilans­traße aufzustell­en und als Bücherschr­ank zu nutzen. Josef Doll (Grüne) hätte dazu aber gerne den Architekte­n gehört. Gerade der Bereich am unteren Tor sei einzigarti­g gestaltet. Eine rote Telefonzel­le könnte dort als Fremdkörpe­r empfunden werden. Darüber ließ der Bürgermeis­ter abstimmen. Die Mehrheit von 18 Stadträten sah es wie Doll und lehnte es ab, die zweite Telefonzel­le im unteren Bereich der Altstadt aufzustell­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany