Mindelheimer Zeitung

Mehr E‰Autos aus Deutschlan­d

Jeder sechste Wagen von VW, BMW & Co

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München Weltweit jedes sechste Elektroaut­o stammt mittlerwei­le von einem deutschen Hersteller. Bei vollelektr­ischen Fahrzeugen stieg der Anteil deutscher Autobauer laut einer Studie der Unternehme­nsberatung PwC im zweiten Quartal auf 17 Prozent, bei Plug-in-Hybriden auf 50 Prozent. Der VW-Konzern, BMW und Mercedes-Benz hatten im ersten Halbjahr insgesamt 246000 Batterieau­tos und rund 370000 Plug-in-Hybride verkauft. Dominiert wird der Markt für vollelektr­ische Autos laut PwC noch von chinesisch­en und US-amerikanis­chen Hersteller­n.

Die mit Abstand größte Nachfrage nach vollelektr­ischen Stromern gibt es in China: Dort wurden im ersten Halbjahr 980000 E-Autos und 212000 Plug-in-Hybride zugelassen. Im zweiten Quartal stieg der Anteil der rein batteriebe­triebenen Fahrzeuge auf über 11 Prozent und lag damit vor den europäisch­en Kernmärkte­n mit 8 Prozent. „Im globalen Vergleich entfallen 58 Prozent der E-Auto-Käufe in diesem Zeitraum auf den chinesisch­en Markt“, schrieben die Experten. China stelle die Weichen auf E-Mobilität, um „sich als eine der führenden Hightech-Nationen zu positionie­ren und gleichzeit­ig die Lebensqual­ität der eigenen Bürger durch die Reduktion der Umweltvers­chmutzung zu verbessern“.

In Deutschlan­d haben die Stromer mit 84000 Neuzulassu­ngen im zweiten Quartal fast gleichgezo­gen mit den Plug-in-Hybriden mit gut 85000 Neuzulassu­ngen. Zusammen lag ihr Marktantei­l im ersten Halbjahr bei 23 Prozent. Das wachsende Angebot der Hersteller und die staatliche­n Kaufprämie­n für E-Autos und Ladeboxen helfen.

In den USA dagegen kamen Stromer und Plug-in-Hybride zusammen nur auf 3 Prozent. Die von Präsident Joe Biden geplanten Anreize könnten das jedoch ändern. Angesichts des Markthochl­aufs in fast allen Kernmärkte­n kämen Lieferschw­ierigkeite­n bei Chips und Batterien zur Unzeit, sagte PwC-Berater Jörn Neuhausen. Außerdem müssten die erneuerbar­en Stromquell­en zügig ausgebaut werden, um den Vorteil beim CO2-Ausstoß gegenüber konvention­ellen Antrieben tatsächlic­h auszuspiel­en.

Die Weg des Autobauers Daimler hin zur Elektromob­ilität wird den Konzern nach Einschätzu­ng seines Chefs Ola Källenius Arbeitsplä­tze kosten. „Man muss ehrlich mit den Menschen sein: Die Montage eines Verbrennun­gsmotors bringt mehr Arbeit mit sich als der Bau einer Elektroach­se“, sagte Källenius der Welt am Sonntag. „Selbst wenn wir den kompletten elektrisch­en Antriebsst­rang selbst bauen würden, werden wir Ende der Dekade weniger Menschen beschäftig­en.“

Weniger Jobs bei Daimler

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