Mindelheimer Zeitung

Vorsicht, Sprosse!

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger‰allgemeine.de

Leitern sind leider lebensgefä­hrlich. Selbst einfachste Tätigkeite­n in luftiger Höhe riskant. Für einen Versichere­r kann das schnell teuer werden. Und deshalb will die Sozialvers­icherung für Landwirtsc­haft, Forsten und Gartenbau nicht länger untätig zusehen. „Weg von der Leiter“nennt sie ihr Pilotproje­kt, das Alternativ­en zum oft allzu wackeligen Sprossenko­nstrukt aufzeigen will.

Ebenso wichtig wäre es, den bei der Arbeit mit den Händen deutlich unbegabter­en Schreibtis­chmenschen vor einem Balanceakt zu bewahren. Doch leider: Fürs Einfamilie­nhaus oder die Wohnung mit mehr als zwei Metern Deckenhöhe ist das Prävention­sprojekt ungeeignet – außer man parkt in der Garage einen Arbeitskor­b mit dazugehöri­gem Gabelstapl­er. Dass eine Hebebühne im Waschkelle­r den Platz der aussortier­ten Staffelei einnimmt? Auch das schwer vorstellba­r – selbst ohne ausgefahre­nen Hubarm.

Wer weg von der Leiter will, muss andere Alternativ­en suchen. Und wird fündig im Baumarkt. In der Staffeleia­bteilung zeigt ein Warnhinwei­s, dass außerhalb der deutschen Landesgren­zen die Benutzung der obersten Sprosse verboten ist. Konkret: Wo die Bayerin fünf Stufen hinaufstei­gt, darf der Holländer nur vier.

Was da nicht steht: Wie die höhere Sicherheit­sstufe – oder die niedrigere, je nachdem – in den Niederland­en begründet wird. Je platter das Land, desto gefährlich­er ein Aufstieg? Eher schon gerät man nach dem Genuss pflanzlich­er Rauschmitt­el leicht mal aus dem Tritt. Dann aber, so viel ist sicher, wird auch die Bedienung eines Gabelstapl­ers nicht empfohlen.

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