32 neue Bauplätze am Ortsrand Babenhausens
Wohnen Der Babenhauser Marktgemeinderat stellt die Weichen für ein Neubaugebiet östlich der Gemeinde. Was geplant ist und warum Schottergärten verboten sein werden
Babenhausen Seit Jahren ist die Nachfrage nach Bauplätzen in Babenhausen hoch. Nun gibt es eine gute Nachricht für die Menschen, die nach einem Grundstück suchen. Ein Neubaugebiet soll am östlichen Ortsrand entstehen. Der Marktrat hat nun die Weichen dafür gestellt.
Eigentlich hat sich die Gemeinde zum Ziel gesetzt, Flächen zu sparen und vorrangig Lücken im Ortsinneren zu schließen, statt auf der grünen Wiese zu wachsen. Diese Selbstverpflichtung hat auch mit Fördergeldern zu tun, die nur dann fließen, wenn der Leitsatz „Innen statt Außen“erfüllt wird. Doch die Kommune tut sich schwer, an Grundstücke im Ortskern zu kommen. Aktuell stünden dort keine Flächen für den privaten Wohnbau zur Verfügung, sagt Bürgermeister Otto Göppel.
Das hat eine Umfrage untermauert: Die Verwaltung schrieb die Eigentümer und Eigentümerinnen von brachliegenden Grundstücken mit Baurecht sowie von leer stehenden Gebäuden an. Die Frage lautete, ob sie zeitnah eine Bebauung oder Veräußerung zu Wohnbauzwecken in Erwägung ziehen. Der Rücklauf sei ernüchternd gewesen, berichtet Göppel.
Aus dem Mangel an Alternativen und angesichts des „dringenden Bedarfs“fiel die Entscheidung, einen Bereich nördlich der Verbindungsstraße nach Olgishofen zu einem reinen Wohngebiet zu machen. Der Markt Babenhausen setzt das Vorhaben in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenbank Schwaben Mitte um. Die Genossenschaftsbank mit Sitz in Krumbach ist laut Göppel Erschließungsträger und übernimmt die Vermarktung der Bauplätze. Wie berichtet, hatte sie bereits im Herbst eine entsprechende Anfrage gestellt.
Der Bereich, um den es geht, befindet sich östlich der Jochumstraße und nördlich der Aspenstraße. Er hat die historische Flurbezeichnung „Bei den zwei Linden“, weshalb auch das neue Baugebiet diesen Namen tragen wird. Aktuell wird die Fläche landwirtschaftlich genutzt. Künftig sollen sich dort „vornehmlich junge ortsansässige Familien“niederlassen können.
Parallel zu den Gesprächen laufen die Vorbereitungen, um das Neubaugebiet bald ausweisen zu können. Ein Planungsbüro ist mit der Bauleitplanung und – in Zusammenarbeit mit der Babenhauser Verwaltung – auch mit der Abwicklung des dazugehörigen Verfahrens beauftragt. Wilhelm Daurer stellte die Eckpunkte des Planentwurfs vor. Demnach soll ein „kompakter Block“Platz für 32 Bauplätze bieten, welche eine durchschnittliche Größe von 560 Quadratmetern haben. „Vorbild soll das Weinrieder Feld sein“, sagte der Planer und verwies damit auf das jüngste Babenhauser Wohnbaugebiet in Richtung Weinried.
Die Zufahrt soll über die Jochumstraße erfolgen. Wilhelm Daurer stellte auch „einen kleinen Treffpunktbereich“zur Diskussion. Die Meinungen dazu gingen auseinander. „Einen Treffpunkt mitten in einem Wohngebiet sehe ich kritisch“, sagte Martina Gleich (Junge Wähler Union) und befürchtete Lärm, der Anwohner stören könnte. Mehrere Marktratsmitglieder äußerten hingegen den Wunsch nach einem Platz, an dem Jung und Alt zusammenkommen könnten. Ein neuer Spielplatz, wie von Georg Sailer (Freie Wähler) angeregt, wurde abgelehnt. Die künftigen Bewohner und Bewohnerinnen sollen eine bestehende Anlage in der Nähe nutzen, die in diesem Zuge noch aufgewertet werden könnte.
Eine weitere Option, die diskutiert wurde: Ist ein verkehrsberuhigter Bereich gewünscht? Die Mehrheit sprach sich dagegen aus und tendierte zur Tempo-30-Zone, wie es sie in anderen Baugebieten gibt. Einstimmig beschloss das Gremium, sogenannte Schottergärten zu verbieten. Wenn schon Felder verbaut werden, dann sollen wenigstens die Gärten der Häuser grün bleiben, so der Tenor.