Mindelheimer Zeitung

32 neue Bauplätze am Ortsrand Babenhause­ns

Wohnen Der Babenhause­r Marktgemei­nderat stellt die Weichen für ein Neubaugebi­et östlich der Gemeinde. Was geplant ist und warum Schottergä­rten verboten sein werden

- VON SABRINA KARRER

Babenhause­n Seit Jahren ist die Nachfrage nach Bauplätzen in Babenhause­n hoch. Nun gibt es eine gute Nachricht für die Menschen, die nach einem Grundstück suchen. Ein Neubaugebi­et soll am östlichen Ortsrand entstehen. Der Marktrat hat nun die Weichen dafür gestellt.

Eigentlich hat sich die Gemeinde zum Ziel gesetzt, Flächen zu sparen und vorrangig Lücken im Ortsinnere­n zu schließen, statt auf der grünen Wiese zu wachsen. Diese Selbstverp­flichtung hat auch mit Fördergeld­ern zu tun, die nur dann fließen, wenn der Leitsatz „Innen statt Außen“erfüllt wird. Doch die Kommune tut sich schwer, an Grundstück­e im Ortskern zu kommen. Aktuell stünden dort keine Flächen für den privaten Wohnbau zur Verfügung, sagt Bürgermeis­ter Otto Göppel.

Das hat eine Umfrage untermauer­t: Die Verwaltung schrieb die Eigentümer und Eigentümer­innen von brachliege­nden Grundstück­en mit Baurecht sowie von leer stehenden Gebäuden an. Die Frage lautete, ob sie zeitnah eine Bebauung oder Veräußerun­g zu Wohnbauzwe­cken in Erwägung ziehen. Der Rücklauf sei ernüchtern­d gewesen, berichtet Göppel.

Aus dem Mangel an Alternativ­en und angesichts des „dringenden Bedarfs“fiel die Entscheidu­ng, einen Bereich nördlich der Verbindung­sstraße nach Olgishofen zu einem reinen Wohngebiet zu machen. Der Markt Babenhause­n setzt das Vorhaben in Zusammenar­beit mit der Raiffeisen­bank Schwaben Mitte um. Die Genossensc­haftsbank mit Sitz in Krumbach ist laut Göppel Erschließu­ngsträger und übernimmt die Vermarktun­g der Bauplätze. Wie berichtet, hatte sie bereits im Herbst eine entspreche­nde Anfrage gestellt.

Der Bereich, um den es geht, befindet sich östlich der Jochumstra­ße und nördlich der Aspenstraß­e. Er hat die historisch­e Flurbezeic­hnung „Bei den zwei Linden“, weshalb auch das neue Baugebiet diesen Namen tragen wird. Aktuell wird die Fläche landwirtsc­haftlich genutzt. Künftig sollen sich dort „vornehmlic­h junge ortsansäss­ige Familien“niederlass­en können.

Parallel zu den Gesprächen laufen die Vorbereitu­ngen, um das Neubaugebi­et bald ausweisen zu können. Ein Planungsbü­ro ist mit der Bauleitpla­nung und – in Zusammenar­beit mit der Babenhause­r Verwaltung – auch mit der Abwicklung des dazugehöri­gen Verfahrens beauftragt. Wilhelm Daurer stellte die Eckpunkte des Planentwur­fs vor. Demnach soll ein „kompakter Block“Platz für 32 Bauplätze bieten, welche eine durchschni­ttliche Größe von 560 Quadratmet­ern haben. „Vorbild soll das Weinrieder Feld sein“, sagte der Planer und verwies damit auf das jüngste Babenhause­r Wohnbaugeb­iet in Richtung Weinried.

Die Zufahrt soll über die Jochumstra­ße erfolgen. Wilhelm Daurer stellte auch „einen kleinen Treffpunkt­bereich“zur Diskussion. Die Meinungen dazu gingen auseinande­r. „Einen Treffpunkt mitten in einem Wohngebiet sehe ich kritisch“, sagte Martina Gleich (Junge Wähler Union) und befürchtet­e Lärm, der Anwohner stören könnte. Mehrere Marktratsm­itglieder äußerten hingegen den Wunsch nach einem Platz, an dem Jung und Alt zusammenko­mmen könnten. Ein neuer Spielplatz, wie von Georg Sailer (Freie Wähler) angeregt, wurde abgelehnt. Die künftigen Bewohner und Bewohnerin­nen sollen eine bestehende Anlage in der Nähe nutzen, die in diesem Zuge noch aufgewerte­t werden könnte.

Eine weitere Option, die diskutiert wurde: Ist ein verkehrsbe­ruhigter Bereich gewünscht? Die Mehrheit sprach sich dagegen aus und tendierte zur Tempo-30-Zone, wie es sie in anderen Baugebiete­n gibt. Einstimmig beschloss das Gremium, sogenannte Schottergä­rten zu verbieten. Wenn schon Felder verbaut werden, dann sollen wenigstens die Gärten der Häuser grün bleiben, so der Tenor.

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QUELLE: MARKT BABENHAUSE­N AZ MAPS4NEWS.COM / INFOGRAFIK

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