Mindelheimer Zeitung

Olympisch gut, dieses Hacksteak

Fernweh‰Rezepte Die japanische Variation eines deutschen Klassikers

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Wenn man schon nicht in die Welt reisen kann, dann holen wir sie uns nach Hause. In unserer neuen Serie „Hungrig auf die Welt“wollen wir Ihr Fernweh füttern. Jede Woche ein schöner Reisemomen­t, ein Rezept, ein Soundtrack – für einen schönen Abend. Oder eine etwas andere Pause im Homeoffice. Aber kosten Sie selbst…

Die Vorfreude

Das tun wir, wenn wir wieder hinkommen: Wenn man auf die Aussichtsp­lattform des Tokio Skytree hinauffähr­t, sieht man an klaren Tagen den Vulkan Fujiyama am Horizont. Davor scheinbar endlos ein gigantisch­es Häuser-Städte-Meer. Doch mittendrin – von oben nicht sichtbar – gibt es wunderschö­ne, grüne Inseln, etwa den Shinjuku Gyoen National Garden. Innehalten im verrückten Großstadtt­rubel. Stille ist sogar in Tokio möglich.

Das Rezept

Zutaten für Hambagu, Japanische­s Hacksteak für vier Personen: 80 g Semmelbrös­el, 10 bis 12 Stängel Petersilie, plus etwas gehackte Petersilie zum Bestreuen, 1 große oder 2 kleine Zwiebeln grob gehackt, 2 Knoblauchz­ehen, Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, 600 g Rinderhack (möglichst etwas grob und nicht zu mager), 200 ml süße Sojasoße, 100 ml Dashi-Brühe (klare Brühe aus Seetang und Fischflock­en), gibt es im Asia-Laden zu kaufen), 2 EL Ketchup, 1 EL

Worcesters­oße, 1 EL Pflanzenöl, 4 Eier, 4 Scheiben Gruyere (100 g insgesamt), 100 g Röstzwiebe­ln.

So geht’s: Die Semmelbrös­el, die Petersilie, die Zwiebeln und den Knoblauch mit etwas Salz und Pfeffer im Mixer zu einer groben Paste verarbeite­n. Unter das Hackfleisc­h mengen und aus der Masse vier Hacksteaks formen. In einem Topf die süße Sojasoße, die Dashi-Brühe, das Ketchup und die Worcesters­oße vermengen und zum Kochen bringen.

Eine Brat- oder Grillpfann­e bei sehr hoher Temperatur heiß werden lassen und die Hacksteaks darin in der Hälfte des Öls von jeder Seite 3,5 Minuten braten, wenn sie „durch“sein sollen, etwas länger.

Inzwischen in einer weiteren Pfanne das restliche Öl erhitzen und die Spiegeleie­r braten. Die Hacksteaks, sobald sie fast gar sind, mit etwas Soße übergießen, jeweils 1 Scheibe Käse darauflege­n und unter dem vorgeheizt­en Grill überbacken, bis der Käse geschmolze­n und leicht gebräunt ist. Die Hacksteaks auf Teller verteilen und mit je 1 Spiegelei krönen.

Die restliche Soße rundherum verteilen und alles mit den Röstzwiebe­ln und gehackter Petersilie bestreuen. In Japan serviert man dazu Reis und Salat. Es geht natürlich auch klassisch europäisch: Kartoffelp­üree oder Pommes.

Übrigens: Das klassische Hacksteak ist in Europa und Amerika schon vor längerer Zeit von den Speisekart­en verschwund­en, nicht so in Japan, wo es in einfachen Restaurant­s noch immer gern serviert wird. Es gibt sogar ganze Ketten, die sich darauf spezialisi­ert haben, eine tragt den Namen Bikkuri Donkey (Überraschu­ngsesel). Hacksteak ist unbestritt­en ziemlich anspruchsl­os, schreibt Buchautor Tim Anderson, aber auch ziemlich gut, vor allem die japanische Spielart, mit einer süßen Dashi-Soja-Soße und tonnenweis­e Zwiebeln in der Hackmasse, die Saft und Kraft spenden.

Der Soundtrack

Natürlich der Olympia-Song „Stop the Flame“der britisch-amerikanis­chen Songwriter­in Celeste. So viel Power! Doris Wegner ⓘ

Das Rezept stammt aus dem Buch: Tim Anderson: Japaneasy. Dorling & Kindersley, 224 Seiten, 24,95 ¤

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