Jahrhundertealte Tradition im Einklang mit der Natur
Die Bayernfloßfahrten stehen für einen nachhaltigen und umweltschonenden Tourismus
Floßfahrten haben auf der Donau eine jahrhundertealte Tradition und zählen seit dem Jahr 2014 zum imaginären Weltkulturerbe. Sie stehen für nachhaltigen Tourismus im Einklang mit dem Naturschutz – und für ein Stück bayerische Kultur sowie Zeitgeschichte.
Etwa 100 Stunden waren die Fahrgäste im 17. Jahrhundert unterwegs. Der Pendelverkehr auf der Donau bis nach Wien, „Ordinari-Linie“genannt, wurde zweimal pro Woche angeboten. Die Floßfahrten waren äußerst beliebt und wurden im Laufe der Zeit zu einer Tradition – und damit zu einem Stück bayerischer Kultur und Zeitgeschichte.
Bis heute sind die Floßfahrten umweltschonend und ökologisch nachhaltig. Deshalb geht es bei Bayernfloßfahrten unter dem gurgelnden Wasser rund 23 Kilometer ohne Motor gemächlich flussabwärts. Vom Start in Vohburg führt die Strecke vorbei an römischen
Zeugnissen und naturbelassenen Auenlandschaften bis zum geografisch bedeutenden Monument der Weltenburger Enge und dem imposanten Bauwerk des Weltenburger Klosters.
Dieses ursprüngliche, seit mehreren Jahrhunderten ausgeübte Fortbewegungsmittel ist bei vielen Menschen beliebt – so beispielsweise auch bei Firmen- und Vereinsausflügen. Doch immer wieder gibt es Stimmen aus der Politik, die ein Verbot der Floßfahrten fordern. Als Grund wird vor allem der Umweltschutz genannt. Doch genau dieser Punkt ist bei Bayernfloßfahrten wichtig und deshalb ein zentraler Teil der Unternehmensphilosophie.
Naturschutz großgeschrieben
„Ein Holzfloß fährt vollkommen emissionsfrei, wird nur mit Muskelkraft und unter Berücksichtigung der Strömung und Drift auf dem Fluss bewegt“, sagt Leonhard Birner, Geschäftsführer der Bayernfloßfahrten
GmbH mit Sitz in Mailing bei Ingolstadt. „Es gibt am Floß keinen Motor und daher keinerlei Abgase. Wir verwenden Mehrweggeschirr, welches Müll vermeidet.“
Auch die Behauptung, dass die Flöße beim Anlanden in Weltenburg die Naturschutzflächen beschädigen und den ganzen Strand aufscheuchen würden, sei nicht richtig. „Das Floß bewegt sich während der Fahrt im tiefen Strömungsbereich der Donau und hält Abstand zu Kiesbänken und Untiefen“, sagt Birner. „Würden wir in Bereichen zu flachen Gewässers fahren, hätten wir die Gefahr, dass wir stecken bleiben.“
Dazu dürften die Floßgäste nur an ausgewiesenen Anlegestellen wieder an Land, wodurch eine kontrollierte Besucherlenkung gewährleistet sei. „Tatsache ist, dass die Flöße beim Anlanden die ganze Kiesbank umfahren und den Strand gar nicht erst berühren“, erklärt Birner. „Das Floß kommt also erst kurz vor der Fähre an Land und legt wie diese an einem festen Ort an.“An allen Anlegestellen stehen Toilettenanlagen bereit, um „Wildbieseln“zu verhindern. Dazu widerlegt Birner weitere Vorurteile: „Auf unseren Flößen wird nur eine beschränkte Menge an Bier ausgegeben. Unsere Floßfahrten sind keine Partyveranstaltungen, sondern bieten den Fahrgästen ein kulturelles und ökologisches Naturerlebnis.“So fänden die Floßfahrten nur unter strengsten behördlichen Auflagen und Kontrollen des Freistaates Bayern, mehrerer Landkreise, der Stadt Kelheim, den Naturschutzbehörden, des Wasserwirtschaftsamtes,
der Fischereiverbände und des TÜVs statt. „Das Genehmigungsverfahren ist entsprechend aufwendig und dauert circa ein bis eineinhalb Jahre“, sagt Birner. „Wir stellen allerdings leider inzwischen häufiger fest, dass es aufgrund einzelner Personen immer mehr restriktivere Auflagen und bürokratischeren Aufwand gibt. Das führt dazu, dass Floßfahrten verhindert werden und ganz verschwinden“, so der Experte. Dadurch würde wieder ein Stück bayerischer Kultur und Tradition verloren gehen – also eine umweltschonende und ökologisch nachhaltige Tradition, die seit Jahrhunderten Bestand hat. pm ⓘ
Bayernfloßfahrten GmbH
Am Mailinger Moos 38,
85055 Ingolstadt
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Fax: (0841)9030556 EMail: info@bayernflossfahrten.de
» Weitere Infos im Internet www.bayernflossfahrten.de