Nicht der Hammer
Leichtathletik Allgäuer Tristan Schwandke bleibt in der Qualifikation hängen
Tokio Es hakt ein wenig im deutschen Leichtathletikteam. Daran konnte nun die Abteilung, die für die Beförderung von Fluggeräten zuständig ist, durch Kristin Pudenz mit ihrer Silbermedaille ein wenig ändern. Einziger deutscher Hammerwerfer in Tokio war Tristan Schwandke, der in Hindelang lebt. Mit 73,77 Metern blieb er am Montagvormittag in der Qualifikation hängen. Allzu schwer nahm er das nicht, Tokio sei für ihn eine Art Durchgangsstation auf dem Weg zu den Spielen 2024 in Paris. „Diese Saison war es primär das Ziel, sich überhaupt mal zu qualifizieren. Es war schon sehr schwer, das überhaupt zu schaffen.“Bis Ende Juni hatte er bangen müssen, ehe feststand, dass er ein Ticket nach Japan bekommen würde. „Wenn man aber bis zum Schluss um die Norm kämpft, dann ist der Umkehrschluss des Ganzen, dass man sich nicht mehr richtig auf so ein Großereignis vorbereiten kann. Weil einem am Ende die Zeit fehlt.“Am Ende einer kräftezehrenden Saison habe er nicht mehr die Form aus dem Mai oder Juni gehabt. „Das ist natürlich sehr schade, weil man ja ,nur‘ 75,80 brauchte, um das Finale zu erreichen. Aber auch die Form dazu hatte ich leider nicht mehr.“Am Mittwoch fliegt Schwandke zurück nach Deutschland und nimmt dann schon bald das Training wieder auf. „Es gibt bei mir noch viel Potenzial. Ich habe in den letzten zwei Jahren noch mal eine große Steigerung gemacht. Und jetzt gilt es eben, den Bereich um 76 oder 77 Meter zu stabilisieren.“Er wisse, was er an einem guten Tag draufhabe. Und: „Wenn ich dann bei einem Großereignis eine 78 bringe, wie ich es im Training schon geschafft habe, dann ist man gleich bei den Medaillen dabei. Aber man muss auch ehrlich zu sich selbst sein: Das kann ich noch längst nicht tagtäglich abrufen.“