Eine neue Kirche gründen
Zum Interview mit Rainer Maria Schieß ler „Wir sind keine Geheimkirche“(Bayern) vom 2. August:
Herr Schießler will seiner katholischen Kirche die Frage stellen, wie es mit dem Frauenpriestertum in seiner Weltanschauungsgemeinschaft bestellt sei? Hat sein Papst Franziskus nicht schon längst, und immer wieder, darauf seine Antwort gegeben? Weil auch Christus keine Priesterinnen bestellt hat? So einfach ist dies. Die Frage, welche ich mir stelle, ist: Wie reagiert Rainer Maria Schießler darauf? Als Martin Luther mit seiner katholischen Kirche am „toten Punkt“war, trat er aus ihr aus und heiratete als ehemaliger Mönch eine ehemalige Nonne. Ein deutliches Zeichen auch gegen den Zölibat. Welche Zeichen aber setzen heutige Kritiker der katholischen Kirche? Sie formulieren Rücktrittsgesuche an ihren Oberbefehlshaber. Und fordern mehr Transparenz. Bleiben aber in dieser Glaubensgemeinschaft. Obwohl diese sich über Jahrzehnte hinweg zur weltweit größten Missbrauchs- und Umerziehungsorganisation (siehe die Massengräber in Kanada) in physischer, psychischer und sexueller Hinsicht entwickelt hat. In der Frauen nicht nur vom Priesterinnenamt ausgeschlossen sind. Sondern auch ihren Job verlieren, wenn sie als Geschiedene wieder heiraten. Missbrauchspriester aber bleiben in ihren Ämtern. Kann man wirklich in einer solchen Kirche bleiben? Oder sollten nicht auch die heutigen Kritiker wie Martin Luther eine neue gründen – mit gleichberechtigten Frauen?
Josef Gegenfurtner, Schwabmünchen