Mindelheimer Zeitung

Heute präsentier­en wir Borussia Dortmund

Serie Die letzte Meistersch­aft des BVB liegt länger als neun Jahre zurück. Doch mit dem aktuellen Kader sei der Titel zu gewinnen, sagt Kapitän Marco Reus

- VON WILFRIED SPRENGER

Dortmund Die letzte Meistersch­aft liegt länger als neun Jahre zurück. Und doch findet sich in Dortmund noch immer einer, der den LigaDomina­tor Bayern München verbal ein wenig kitzelt. Vor der vergangene­n Saison übernahm Mats Hummels diesen Job. Mit dem aktuellen Kader seien Titel zu gewinnen, sagte der Abwehrchef. Tatsächlic­h errang der BVB den DFB-Pokal. In der Bundesliga war er ein gutes Stück entfernt von Ruhm und Lorbeer. Erst in letzter Sekunde erwischten die Borussen den mit vielen Millionen Euro beladenen Champions-League-Zug und verhindert­en so den „Worst Case“.

Wer erhebt diesmal das Wort und schickt die BVB-Fans ins Reich der großen Träume?

Kein Geringerer als Kapitän Marco Reus. Der 32-Jährige, der seinen Platz im EM-Kader herschenkt­e und nun taufrisch aus der Sommerpaus­e kommt, traut seinem Team sogar einen Bundesliga-Coup zu. „Dieser Kader hat das Zeug, Deutscher Meister zu werden“, sagte Reus erst unlängst im Brustton der Überzeugun­g.

Könnte Reus am Ende recht behalten?

Nun, die Bayern werden jetzt nicht gleich die Thron-Wachen verstärken. Und auch nicht schlecht schlafen. Doch wenn Dortmund keinen erneuten Lethargie-Befall erfährt und so gut und so zielstrebi­g Fußball spielt wie am Ende der vergangene­n Saison mit sechs Siegen in Reihe, dann kann es wirklich so kommen, dass der Rekordmeis­ter nicht zum nächsten Titel flaniert, sondern mit Blick auf den Konkurrent­en hin und wieder auch einmal das Trikot wechseln muss.

Ist Marco Rose der richtige Trainer?

Der Neue tritt ein schwierige­s Erbe an. Sein junger Vorgänger Edin Terzic führte den BVB nach der Entlassung des erfahrenen Lucien Favre als Novize zurück in die Spur – da ist eine emotionale Bindung entstanden. Dass sich Terzic nun als Technische­r Direktor im Verein engagiert und nicht – wie zunächst geplant – als Assistent von Rose, nimmt Dampf vom Kessel. Aber natürlich muss Rose rasch Ergebnisse liefern. „Wir bekommen das hin“, sagt er, „allerdings kann es am Anfang holpern.“

Wo drückt der Schuh?

Bis auf Weiteres ist Dortmund auf der Verteidigu­ngslinie dünn besetzt. Lukasz Piszczek hat den Klub verlassen, Mats Hummels ist angeschlag­en, Dan-Axel Zagadou, Mateu Morey und Neuzugang Soumaila Coulibaly sind verletzt. Rose wird improvisie­ren und sich auf die Qualitäten der verblieben­en Abwehrspie­ler verlassen müssen.

Wie schwer wiegt der Verlust von Jadon Sancho?

Für den 21-Jährigen strich der BVB eine satte Ablösesumm­e ein, wirtschaft­lich war der Transfer zu Manchester United ein Geschäft. Auf dem Platz hat Dortmund einen kreativen Künstler mit großer Offensiv-Qualität verloren. Der Niederländ­er Donyell Malen wird Sancho nicht eins zu eins ersetzen können. Aber mit seiner Schnelligk­eit möglicherw­eise noch mehr Tempo ins Angriffssp­iel bringen. Gleichwohl bleibt die Borussia im Abschluss abhängig vom Norweger Erling Haaland.

Welcher Zugang hat noch Stammspiel­er-Potenzial?

Mit Gregor Kobel (zuvor Stuttgart) sollte der BVB künftig auch im Tor auf überdurchs­chnittlich­em Bundesliga-Niveau besetzt sein. Und dann kehrt ja auch noch Axel Witsel zurück. Nach monatelang­er Verletzung­spause spielte der ballsicher­e Belgier eine starke Europameis­terschaft. In Dortmund fehlte Witsel während der gesamten Rückrunde. Irgendwie ist der Mittelfeld­spieler auch ein Neuzugang.

Der nächste Verein, den wir vorstellen: FSV Mainz 05

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 ?? Foto: Alexandre Simoes, Getty ?? Marco Reus hat auf die EM verzichtet, um alle Energie für Dortmund bereitstel­len zu können. Der 32‰Jährige blickt überaus zuversicht­lich in die kommende Saison.
Foto: Alexandre Simoes, Getty Marco Reus hat auf die EM verzichtet, um alle Energie für Dortmund bereitstel­len zu können. Der 32‰Jährige blickt überaus zuversicht­lich in die kommende Saison.
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