Mindelheimer Zeitung

Wie geht es bei Kozuch/Ludwig weiter?

Beachvolle­yball Fünf Jahre nach dem Triumph von Rio sind die Olympische­n Spiele in Tokio für Laura Ludwig bereits im Viertelfin­ale vorbei. Mit Partnerin Margareta Kozuch reicht es nicht gegen ein starkes Team aus den USA

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Tokio Als nach dem Viertelfin­al-Aus in Tokio die Frage nach den nächsten Olympische­n Spielen in Paris kam, lachte Laura Ludwig kurz und verweigert­e dann eine klare Ansage. „Paris ist eine sehr schöne Stadt und es ist sehr nah zu Deutschlan­d. Aber derzeit gibt es dazu nichts zu sagen, das ist zu früh. Wir haben 100 Prozent hier reingelegt“, sagte sie am Dienstag nach dem 0:2 (19:21, 19:21) gegen das US-Team Alix Klineman/April Ross.

Von Kopf bis Fuß noch sandig und enttäuscht über den verpassten Einzug ins Halbfinale wollten weder die Olympiasie­gerin noch die ehemalige Hallenvoll­eyballerin Margareta Kozuch über Pläne für die Zukunft sprechen. „Klar stehen an EM, DM und King of the Court, da sind ganz viele Turniere, aber im Großen und Ganzen müssen wir uns erst mal zusammense­tzen und gucken, wie wir überhaupt weiterfahr­en, wie viel Ruhe wir brauchen“, sagte Ludwig. „Wie viel Bock oder Motivation man auch noch hat, das war sehr harte mentale Arbeit.“Die Olympische­n Spiele in Paris sind schon in drei Jahren. Kozuch wäre dann 37 Jahre alt, Ludwig 38. Das ist im Beachvolle­yball kein Alter, in dem man nicht mehr zur Weltspitze zählen kann – Ross beispielsw­eise ging am Dienstag im Alter von 39 Jahren als Siegerin vom Platz. Am Willen und der Lust am Beachvolle­yball wird es weder bei Kozuch noch bei Ludwig scheitern. Kozuch antwortete auf die Frage, ob sie den Sport weiterbetr­eiben wolle, mit einem sofortigen: „Auf jeden Fall.“Und auch Ludwig hat schon oft gesagt, dass es ihr schwerfall­e, sich vorzustell­en, nicht mehr aktiv zu sein. Die Verantwort­lichen im Deutschen Volleyball-Verband stellen sich die Frage, ob und wann Ludwig und ihr Ehemann und Trainer Imornefe Bowes ein zweites Kind haben möchten. Entspreche­nde Überlegung­en hatte die Beachvolle­yballerin schon vor Tokio öffentlich gemacht – sie müsste dann möglicherw­eise ein zweites Mal nach einer Baby-Pause angreifen. „Ob sie das mit zwei Kindern und einem kürzen Zyklus – und sie wird älter – noch mal schafft? 50:50 würde ich sagen“, sagte Volleyball-Sportdirek­tor Niclas Hildebrand der Deutschen Presse-Agentur. „Wenn sie auf dem Niveau zurückkomm­en würde, wäre die Tür für sie natürlich jederzeit weit offen.“

Bevor Ludwig sich selbst und allen anderen diese Fragen beantworte­n kann, muss sie aber erst einmal

das Aus in Tokio verdauen.

„Es ist gerade sehr enttäusche­nd, aber nach einer Nacht drüber schlafen können wir stolz sein“, sagte die 35-Jährige. „Fünfter ist immer noch Fünfter bei Olympia. Das ist einfach cool, dass wir das geschafft haben. Das war unsere beste Platzierun­g dieses Jahr.“

Von den ursprüngli­ch drei deutschen Duos in Japan ist damit nur noch das Team aus Julius Thole und Clemens Wickler im Wettbewerb. Die Vizeweltme­ister treffen in ihrem Viertelfin­ale am Mittwoch (14 Uhr MESZ) in einer Neuauflage des WM-Finals von vor zwei Jahren auf Wjatschesl­aw Krasilniko­w und Oleg Stojanowsk­i aus Russland. „Echt Respekt. Clemens und Julius sind der Wahnsinn, gerade auch in ihren jungen Jahren. Was die für eine Coolness mitbringen“, sagte Ludwig. „Jetzt haben wir die Zeit, uns noch ein Spiel anzugucken morgen und wir werden da Vollgas geben und die nach vorne schreien.“

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Foto: dpa Margareta Kozuch (l.) und Laura Ludwig.

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