Bald mehr geimpfte Kinder und Jugendliche?
Sollen sich Kinder und Jugendliche gegen Corona impfen lassen oder nicht? Darüber streiten Leute seit Wochen. Nun haben Politiker entschieden, das Impfangebot auszuweiten
In den Arztpraxen haben sich auch Kinder und Jugendliche schon gegen das Coronavirus impfen lassen. An die 900000 Leute zwischen 12 und 17 Jahren sollen es inzwischen sein. Nun wird der Piks in allen Bundesländern auch in den Impfzentren möglich. Das beschlossen die Gesundheitsminister am Montagabend.
In den Zentren sollen dann zum Beispiel eigene Zeiten für Kinder und Jugendliche eingerichtet werden. Dann wären auch extra Kinderärzte vor Ort, die die Familien beraten und die Impfung machen.
Die Impfkommission sieht das ein bisschen anders
Die Politiker haben sich so entschieden, weil sie verhindern wollen, dass sich wieder mehr Leute mit Corona anstecken. Das gilt besonders, wenn nach den Ferien die Klassenzimmer wieder voll werden. Zurzeit lassen sich nicht mehr so viele Leute impfen wie vor einigen Wochen noch. Und auch die Zahlen infizierter Menschen steigen wieder. Also versuchen die Fachleute, das Impfangebot zu erweitern – eben auch für Kinder und Jugendliche.
Andere Expertinnen und Experten sehen das ein bisschen anders. Die Ständige Impfkommission (abgekürzt: Stiko) etwa empfiehlt die Impfung nur in Einzelfällen. So sollen sich zum Beispiel junge Leute mit Diabetes impfen lassen, weil sie stärker an Corona erkranken könnten. Doch für eine allgemeine Empfehlung für alle Kinder ab 12 Jahren will die Stiko mehr wissenschaftliche Erkenntnisse über die Impfstoffe und ihre möglichen Nebenwirkungen haben.
Eltern müssen für Minderjährige entscheiden
Impfen oder nicht impfen? Das wird nun in vielen Familien besprochen. Manche sagen Ja. Denn die Impfung schützt die Kinder und Jugendlichen und auch alle anderen Menschen. Denn Geimpfte übertragen das Virus nicht mehr so leicht, heißt es. Andererseits ist das Coronavirus für Kinder meist keine so große Gefahr wie etwa für Ältere. Dass Kinder schwer an Corona erkranken, kommt sehr selten vor. Ob jemand unter 18 Jahren sich impfen lässt oder nicht, bestimmen am Ende die Eltern.