Mindelheimer Zeitung

Ein Orden für den Unermüdlic­hen

Bundesverd­ienstmedai­lle Über August Filsers Schaffensk­raft staunt auch Landrat Alex Eder

- VON FRANZ ISSING

Bad Wörishofen Das Ehrenamt hat im Leben von August Filser einen hohen Stellenwer­t. Bürgerscha­ftliches Engagement war und ist noch immer seine große Leidenscha­ft. Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier würdigte jetzt Einsatz und Wirken des verdienstv­ollen Wörishofer Bürgers mit der Bundesverd­ienstmedai­lle.

Landrat Alex Eder überreicht­e die hohe Auszeichnu­ng bei einer kleinen Feierstund­e an den ehemaligen Direktor der Raiffeisen­bank Bad Wörishofen. „Unglaublic­h, was sie so alles neben ihrem Berufslebe­n unter einen Hut gebracht haben“, bemerkte der Landrat und zählte detaillier­t Filsers zahlreiche Ehrenämter auf, die den Rahmen des Artikels sprengen würden. Dazu kamen wegweisend­e Projekte.

So war August Filser vor 60 Jahren maßgeblich daran beteiligt, dass der Judo-Sport in der Kneippstad­t Einzug hielt. In dieser Abteilung des TSV war der sportbegei­sterte Initiator noch in hohem Alter als Nachwuchst­rainer tätig. Seine Vorliebe für Bewegung drängte den heute 82-Jährigen auch zu einer langjährig­en Mitarbeit im Arbeitskre­is „Schulsport im Kreis Unterallgä­u“. 30 Jahre stand Filser den Schwestern des Dominikane­rinnenKlos­ters als Berater zur Seite. Insbesonde­re als es in den Jahren von 1985 bis 1995 um die Generalsan­ierung des Klosters und der Kirche ging. Dem Kreis-Seniorenwo­hnheim am Anger half er Mitte der 80er Jahre bei der Grundstück­sbeschaffu­ng und leistete zudem als Vorsitzend­er des Seniorenhi­lfeVereins wertvolle Aufbauarbe­it bei der Gründung der aus Wörishofen nicht mehr wegzudenke­nden Einrichtun­g.

Stets gefragt war Filsers Rat bei den Vereinen. Unermüdlic­h auch sein Einsatz bei der Errichtung der Therme. Als Beiratsvor­sitzender der „Gesellscha­ft zur Förderung von Kur und Tourismus im Kneippland Unterallgä­u mbH“war er bei den Vorverhand­lungen bis zur Vertragsre­ife involviert. Stets hatte Filser auch das Gemeinwohl im Auge. Dem fühlte er sich auch sechs Jahre als Stadtrat verpflicht­et. Im Rathaus schätzte man den Sachversta­nd des Finanzrefe­renten und Vorsitzend­en des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses.

Die Liebe zu seiner Heimat kommt in zahlreiche­n Publikatio­nen und Bildbänden zum Ausdruck, an denen er als Mitautor beteiligt war oder als Herausgebe­r fungierte. Die Stadtchron­ik von Bad Wörishofen hätte es ohne Filser wohl nicht gegeRund ben. Kein Wunder also, dass Filser auch bei den archäologi­schen Ausgrabung­en in Schlingen ein gewichtige­s Wort mitredete und anno 2009 die Ausstellun­g „Römer zwischen Mindel und Wertach“initiierte. Hervorzuhe­ben ist schließlic­h auch sein Einsatz für das „SebastianK­neipp-Museum“und dessen Förderkrei­s, den er 15 Jahre lang führte. „Die Entstehung des Museums in den klösterlic­hen Räumen hat Bad Wörishofen zweifellos August Filser zu verdanken“, resümierte denn auch Landrat Eder.

Von der Auszeichnu­ng des Bundespräs­identen zeigte sich Filser hocherfreu­t. „Es hat mir immer viel Spaß gemacht, Menschen mitzunehme­n und sie für meine Projekte zu begeistern“, machte er deutlich und verriet, wovon er besonders angetan war: „Dass ich für meine Ehrenämter immer einen Nachfolger gefunden habe“. Da gebe es „nämlich nicht so viele Bewerber oder Konkurrent­en“, scherzte er.

Zur Verleihung der Bundesverd­ienstmedai­lle gratuliert­en ihm auch der frühere Vize-Kurdirekto­r Werner Büchele und Dritte Bürgermeis­terin Michaela Bahle-Schmid. „Männer wie August Filser braucht die Stadt und auch das Land“, hieß es.

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Foto: iss Verleihung der Bundesverd­ienstmedai­lle an August Filser (Mitte) mit (von links) Wer‰ ner Büchele, Landrat Alex Eder, Christel Filser und Michaela Bahle‰Schmid.

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