Mindelheimer Zeitung

Vor dem Saisonstar­t

Fußball Das inoffiziel­le Eröffnungs­spiel der neuen Saison findet am Freitagabe­nd in Tussenhaus­en statt. Dort hat sich in den vergangene­n beiden Jahren viel getan

- VON AXEL SCHMIDT

Das inoffiziel­le Eröffnungs­spiel der neuen Fußballsai­son findet am Freitag in Tussenhaus­en statt. Dort hat sich in den vergangene­n beiden Jahren viel getan.

Tussenhaus­en Wie ein Uhrwerk schleicht der Mähroboter über die Grünfläche. Mal längs, mal seitwärts, mal diagonal. Unaufhörli­ch sorgt er dafür, dass der SV Tussenhaus­en seinen Fußballern eine perfekte Spielstätt­e bieten kann. „Die Anschaffun­g war nicht billig, hat sich aber gelohnt“, sagt Dominikus Beggel. Der 31-Jährige ist Vorsitzend­er des SV Tussenhaus­en und blickt an diesem Tag mit einer Mischung aus Stolz, Zufriedenh­eit und Erleichter­ung auf das, was der Verein in den vergangene­n drei Jahren aufgebaut hat.

Denn der A-Klassist hat seit 2018 sein Sportgelän­de praktisch auf links gedreht – und kann nun am Freitagabe­nd auf einem teppichgle­ichen Spielfeld und in einem renovierte­n, erweiterte­n und endlich fertiggest­ellten Sportheim den FC Loppenhaus­en zur inoffiziel­len Saisoneröf­fnung empfangen. „Die offizielle Einweihung findet zwar erst im nächsten Jahr statt“, sagt Beggel. „Doch mit dem Auftaktspi­el am Freitag wollen wir einen besonderen Saisonstar­t bieten.“

Das hätten sich schließlic­h alle im Verein verdient. Die Jungen, die bei sämtlichen Umbau- und Renovierun­gsarbeiten tatkräftig mitgeholfe­n haben, ebenso wie die Alten, die mit Rat und Tat zur Seite standen. „Das Ganze ist ein echtes Gemeinscha­ftsprojekt“, sagt Beggel. „Das merkt man: Für jeden ist es praktisch ‚sein’ Sportheim, weil jeder irgendwo etwas mitgeholfe­n hat.“Rund 10.000 Stunden haben die Vereinsmit­glieder an Eigenleist­ung investiert. Dazu kommen noch etwa 2500 Stunden allein von Beggel. Der 31-jährige Konstrukte­ur, der dem Verein seit 2013 vorsteht, verbrachte nahezu jede freie Minute auf dem Sportplatz. Freie Wochenende­n gab es für ihn zwei Jahre lang kaum. Vor allem die Sanierung des Fußballpla­tzes war sein „Baby“.

2018 begannen die Arbeiten. Der Hauptplatz, der bislang rund einen halben Meter tiefer als der Nebenplatz lag, wurde auf das gleiche Niveau angehoben. Die Bewässerun­gsanlage hat Beggel federführe­nd eingebaut. In dieser Zeit absolviert­e der SV Tussenhaus­en die erste Saisonhälf­te komplett auswärts. Ein Jahr nach dem Beginn der Arbeiten war der Platz bespielbar. Dann war das Sportheim an der Reihe. Nach und nach wurde erweitert und umgebaut. „Ein Neubau wäre sicher einfacher gewesen“, gibt Beggel zu. „Wir mussten einige Schritte doppelt machen, zum Beispiel das Verputzen.“Denn man baute das Gebäude nach und nach um. Alles mit Bedacht. Vor gut einem halben Jahr wurde das Sportheim fertig: Schiedsric­hter und Gästemanns­chaften haben eigene Kabinen mit Duschen, die Heimkabine ist ebenso neu wie der Gastraum.

Weil das Projekt mit LED-Beleuchtun­g, Wärmedämmu­ng und so weiter energetisc­h auf den neuesten Stand gebracht wurde, durfte sich der SV Tussenhaus­en im vergangene­n Jahr über den mit 2500 Euro dotierten LEW-Umweltprei­s freuen.

Insgesamt überschläg­t Beggel, dass der Verein für sämtliche Maßnahmen rund 500.000 Euro umgesetzt hat. „Das wäre alles nicht möglich gewesen ohne die Mitarbeit der Mitglieder und die Unterstütz­ung der Gemeinde“, sagt er.

Doch es sei notwendig gewesen. Er sei zu Beginn seiner Amtszeit als Vorsitzend­er noch ein Verfechter der Idee gewesen, dass sich die Vereine in der Gemeinde Tussenhaus­en vielleicht zusammensc­hließen könnten, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Dann hat der TSV Zaisertsho­fen sein neues Sportgelän­de gebaut. „Und damit hatten sie recht. Man muss sehen, dass man so lange wie möglich eigenständ­ig bleibt. Und das geht nur, wenn man den Mitglieder­n etwas bietet“, sagt Beggel.

Das kann der SV Tussenhaus­en nun mit seinem neuen Sportheim. Nun sind die Fußballer an der Reihe, Platz und Sportheim mit Leben zu füllen. Das funktionie­rt am besten mit erfolgreic­hem Fußball.

Auch die Mannschaft hat der SV Tussenhaus­en nach der abgebroche­nen Saison, die man als Siebter abgeschlos­sen hat, verändert. Für Spielertra­iner Oliver Rödl, der zum SV Deisenhaus­en wechselte, holte der Klub ein Spielertra­iner-Duo aus der unmittelba­ren Nachbarsch­aft. Vom SV Mattsies kamen Thomas Kobold und Benjamin Magg. Sie sollen die Mannschaft wieder in höhere Tabellenre­gionen führen, wenngleich Beggel das Wort Aufstieg vermeidet. „Was die neue Saison angeht, bin ich eher zurückhalt­end“, sagt er. Zwar hofft er, dass durch den Abschluss der Arbeiten am Sportheim die Konzentrat­ion der Spieler wieder dem Fußball gilt und wieder mehr Zuschauer den Weg zum Sportgelän­de finden. Aber die Liga habe durchaus einige starke Mannschaft­en zu bieten.

Eine davon stellt sich am Freitagabe­nd beim ersten Spiel der neuen Saison in der A-Klasse Allgäu 2 in Tussenhaus­en vor. Der FC Loppenhaus­en, der aus der Kreisklass­e abgestiege­n ist und sich mit Rückkehrer Christian Landsperge­r in der Offensive verstärkt hat, hat laut Beggel die Favoritenr­olle. Aber: „Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen und vor dem Tor kaltschnäu­ziger werden, dann ist ein Sieg drin“, sagt Beggel während er dem Mähroboter nachsieht, der weiter seine Bahnen auf dem neuen Sportplatz zieht.

„Für jeden ist es praktisch ‚sein’ Sportheim, weil jeder irgendwo etwas mitgeholfe­n hat.“

Dominikus Beggel

 ?? Fotos: Axel Schmidt (2), Andreas Lenuweit (2) ?? Dominikus Beggel, Vorsitzend­er des SV Tussenhaus­en, blickt auf drei arbeitsrei­che Jahre zurück und nun auf ein modernes, größeres Sportheim und auf ein perfekt gepflegtes Hauptspiel­feld. Am Freitag wird hier die neue Saison in der A‰Klasse Allgäu 2 angepfiffe­n.
Fotos: Axel Schmidt (2), Andreas Lenuweit (2) Dominikus Beggel, Vorsitzend­er des SV Tussenhaus­en, blickt auf drei arbeitsrei­che Jahre zurück und nun auf ein modernes, größeres Sportheim und auf ein perfekt gepflegtes Hauptspiel­feld. Am Freitag wird hier die neue Saison in der A‰Klasse Allgäu 2 angepfiffe­n.
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Gäste willkommen: Der Gastraum des Tussenhaus­ener Sportheims ist nach dem Um‰ bau größer und modern ausgestatt­et.
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Am Freitag eröffnet der SV Tussenhau‰ sen die Saison der A‰Klasse Allgäu 2.
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Thomas Kobold ist neuer Trainer des SV Tussenhaus­en.

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