Es brennt in immer mehr Ländern
Situation dramatisch in Italien und Türkei
Campobasso Mit jedem Tag kommen aus mehr Ländern Schreckensmeldungen im Kampf gegen Waldbrände. Die italienische Region Molise hat mittlerweile den Notstand beantragt.
Grund dafür seien die Feuer der vergangenen Tage an der Adriaküste und im Landesinneren gewesen, teilte der Präsident der süditalienischen Region mit. Auch auf Sizilien war die Feuerwehr am Mittwoch weiter im Einsatz. Die Zivilschutzbehörde stufte die gesamte Insel in die höchste Brandrisikostufe ein. Zudem sagte sie für Palermo und Catania Hitzewellen mit Temperaturen um 40 Grad voraus.
Bei Bränden in Albanien und im Kosovo sind derweil zwei Menschen ums Leben gekommen. Im südalbanischen Dorf Asim Zeneli starb ein 64-jähriger Mann an Verbrennungen, nachdem er sich trotz behördlicher Anordnung geweigert hatte, sein brennendes Haus zu verlassen. Im zentralkosovarischen Malisheva starb ein Mann beim Versuch, seine Scheune zu retten. Seit Tagen flammen in der Region aufgrund der Trockenheit und starker Winde immer wieder Wald- und Buschbrände auf. Im Kosovo wird Brandstiftung vermutet, weil Bauern nach der Ernte traditionell die Felder durch Anzünden „reinigen“.
In Russland bekommen die Einsatzkräfte jetzt Verstärkung vom Militär. Demnach wollen mehr als 2500 Einsatzkräfte ein Übergreifen der Flammen auf mehrere Dörfer in Sibirien verhindern. Im flächenmäßig größten Land der Erde stehen jedes Jahr riesige Baumbestände in Flammen. Umweltexperten beklagen, dass sich die Situation wegen des Klimawandels verschärft habe.
In der Türkei spricht Doganay Tolunay, Forstingenieur an der Istanbul-Universität, mittlerweile von den größten Feuern seit mehr als zehn Jahren. Das türkische Forstamt teilte am Mittwoch mit, acht Brände seien weiterhin nicht unter Kontrolle. Sie wüten seit Tagen an der bei Touristen beliebten Mittelmeerküste. Besonders betroffen sind die Regionen Antalya und Mugla.
Gute Nachrichten gibt es immerhin aus Bulgarien: Dort sind alle Feuer unter Kontrolle.