„Ich sage nicht, ich muss weg“
Fußball FCA-Innenverteidiger Felix Uduokhai spricht über seine Zukunft, Angebote anderer Vereine und warum das deutsche Team bei Olympia eine große Chance verpasst hat
Augsburg Felix Uduokhai lässt sich nicht locken. Trotz all der Fragen, die ihm nach seiner Zukunft gestellt werden. Vor wenigen Tagen war der Innenverteidiger des FC Augsburg von den Olympischen Spielen aus Japan zurückgekehrt. Über das Wochenende durfte er sich erholen, seit Dienstag ist er zurück im Training. Am Mittwoch stellte er sich den Fragen bei einer Medienrunde.
Gut 20 Minuten saß der 23-Jährige bei dem virtuellen Gespräch auf dem Podium im Presseraum der WWK-Arena. Hinterher brauchte er erst einmal einen großen Schluck aus der Wasserflasche. Uduokhai ist eine wichtige Stütze im Kader des Bundesligisten, Trainer Markus Weinzierl erklärte ihn erst kürzlich für unverkäuflich in diesem Sommer. Gerüchte über einen möglichen Wechsel hatte es zuletzt einige gegeben. Borussia Dortmund wurde genannt, auch Atalanta Bergamo. Es habe aber noch keinen Kontakt zu einem anderen Verein gegeben, so Uduokhai. „Ich bin hier, ich habe Vertrag, ich bin Augsburger“, sagte er. Für ihn stelle sich die Frage nicht, was gerade auf dem Transferpassiere. „Ich bin da ganz entspannt. Irgendwann wird er kommen.“Der nächste Schritt in seiner Karriere.
Natürlich habe er seine Ziele. Irgendwann möchte er international spielen. Die erste Nominierung für die Nationalmannschaft im vergangenen Jahr hat Lust auf mehr gemacht, die Olympischen Spiele sowieso. Der neue Bundestrainer Hansi Flick aber hat sich noch nicht gemeldet. Uduokhai ist bewusst, dass internationale Spiele mit dem Klub wichtig sind, um sich für Flick zu empfehlen. Dafür braucht es wohl einen Vereinswechsel. Wann die Zeit dafür ist, wisse er nicht. „Ich habe keinen exakten Plan, dass ich da und dann dort sein muss“, sagte er. Es kann also gut sein, dass er über den Sommer hinaus beim FCA bleibt. So wie es sich Weinzierl und die Verantwortlichen wünschen. Uduokhai hat noch einen Vertrag bis 2024. „Ich bin froh, hier zu sein. Ich sage nicht, ich will oder muss weg. Ich freue mich auf die Saison und habe voll Bock, mit den Jungs dieses Jahr etwas zu reißen.“
Klassenerhalt alleine genügt ihm nicht. Der ist die Basis, das weiß er. Darauf ist alles beim FCA ausgelegt.
Für ihn aber kann es durchaus etwas mehr sein. „Keiner hat Bock auf den Abstiegskampf oder da unten mitzugurken“, sagt er. Man müsse eine positive Zielsetzung ausgeben. „Wir können mutig sein“, sagt er, die Qualität sei vorhanden. Ein großer Pluspunkt sei, dass der Kern der Mannschaft nun schon länger zusammenspiele. Das könne helfen. Durch Zusammenhalt sei vieles möglich. Er selbst sieht sich dabei mehr und mehr in einer Führungsrolle. Verantwortung will er übernehmen, seinen Mitspielern helfen, auf und neben dem Platz.
Die Olympischen Spiele hat er sehr genossen. Trotz der widrigen Umstände mit nur einem 18-MannKader. „Olympia war eine einmalige Erfahrung, auch wenn es sportlich enttäuschend war“, sagte der 23-Jährige. Die deutsche Mannschaft schied nach der Vorrunde aus. Vor allem die vielen Gespräche und Treffen mit anderen Sportlern hätten ihn beeindruckt. Die Eröffnungsfeier und der Besuch im olympischen Dorf seien Höhepunkte gewesen. „Das sind Dinge, die man im Herzen behält“, sagt Uduokhai. Das sportliche Abschneiden dagegen sorgte für viele Fragen. Der deutmarkt sche Rumpfkader schied mit nur einem Sieg aus. Auch weil Trainer Stefan Kuntz nur 18 Akteure statt der möglichen 21 dabei hatte. Zu viele Bundesligisten hatten sich bei der Abstellung quergestellt, ihnen war es wichtiger, die Spieler in der Vorbereitung auf die neue Saison bei sich zu haben. Der FCA hatte neben Uduokhai auch Marco Richter für Olympia freigegeben.
Die Mannschaft habe alles versucht, so Uduokhai. Zusammenhalt und Stimmung seien gut gewesen, der Kader aber zu klein. „Das kann man nicht auffangen, dafür waren die Bedingungen und Voraussetzungen nicht optimal“, sagte der FCA-Innenverteidiger. Und: „Man hatte eine sehr gute Chance, den deutschen Fußball bei Olympia zu repräsentieren, die hat man nicht genutzt“, sagte der 23-Jährige, der mit dem 3:2-Siegtreffer gegen Saudi-Arabien sein sportliches Highlight hatte. Das Tor sei „mega“gewesen, der Lohn für all die Arbeit.
Nun ist sein Fokus aber wieder voll auf dem FCA und dem DFBPokalspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim Greifswalder FC. „Ich bin topfit“, sagte Uduokhai, „ich freue mich auf den Start.“ -