Trotz Corona geht es aufwärts in Breitenbrunn
Geld Die Gemeinde wird finanziell stabiler und verabschiedet ihren Haushalt für 2021 einstimmig
Breitenbrunn Bürgermeister Jürgen Tempel hat Grund zur Freude: Die Spielräume für die Gemeinde Breitenbrunn würden größer, erklärte er in einem Gespräch mit unserer Zeitung, in dem er die wichtigsten Vorhaben der Gemeinde schilderte.
Der Bürgermeister freute sich, dass in den vergangenen sieben Jahren die Pro-Kopf-Verschuldung kontinuierlich gesenkt werden konnte, sie wird am Ende des Jahres bei 690 Euro liegen, vorausgesetzt es müssen keine neuen Schulden gemacht werden. Sie lag 2014 bei 1147 Euro. Dabei habe man in den letzten Jahren die Steuern nicht erhöht.
Einstimmig hatte der Gemeinderat den Haushalt für das Jahr 2021 verabschiedet. Dieser schließt im Verwaltungshaushalt (laufende Posten) in Einnahmen und Ausgaben mit 3,7 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt (Investitionen) mit 2,8 Millionen ab.
Die wichtigsten Einnahmen der Gemeinde sind, so Tempel, die Grundsteuer A mit 66.000 Euro, die Grundsteuer B mit 123.000 Euro, die Gewerbesteuer mit 425.000 Euro sowie der Anteil an der Einkommensteuer mit 1,3 Millionen. An Schlüsselzuweisungen vom Freistaat erhält Breitenbrunn 790.000 Euro. Sowohl bei der Gewerbesteuer wie auch bei den Schlüsselzuweisungen müsse man mit einem Rückgang zum Vorjahr rechnen.
Der größte Brocken bei den Ausgaben sind einmal die Kreisumlage mit 1,03 Millionen sowie die Gewerbesteuerumlage mit 58.000 Euro. Die VGUmlage beträgt 353.000 Euro und die Schulverbandsumlage 166.000 Euro.
Vom Verwaltungshaushalt können 141.500 Euro zum Vermögenshaushalt zugeführt werden. Aus den Rücklagen werden 360.000 Euro entnommen. In der neuen Hausseien zunächst eine Million neue Darlehen enthalten, dennoch hofft Tempel, dass man auf diese Summe nicht ganz zurück greifen müsse. Im vergangenen Jahr kam man auch ohne neue Schulden aus.
Dabei habe man aber in den letzten Jahren viel investiert: Tempel erinnerte an die Ausweisung von Baugebieten, den Ausbau des Breitbandnetzes, Investitionen in den Straßenbau (MN8), Kanal und Feuerwehren. Von seinen Feuerwehren zeigte sich Tempel begeistert. Während man in anderen Orten Probleme habe, gerade untertags die Sollstärken zusammenzubekommen, kenne man in Breitenbrunn und seinen Ortsteilen diese Sorgen nicht. In diesem Jahr gebe es ein weiteres Feuerwehrauto für 235.000 Euro.
Die Zukunft stehe und falle mit der Bereitstellung von Baugebieten, um jüngere Familien am Ort zu halten, erklärte Tempel. Demnächst könne die Gemeine wieder zwölf Bauplätze (Loppenhausen) auf den Markt bringen, allerdings gebe es wesentlich mehr Bewerber. Grundstückskäufe seien aber in einer Zeit, in der viele kein zusätzliches Geld mehr brauchen, alles andere als einfach.
Die jungen Familien bräuchten auch eine vernünftige Infrastruktur. Dazu gehörten Schulen und Kindergärten. Tempel hofft, dass in Sachen Beschulung der Grundschulkinder in Pfaffenhausen noch nicht das letzte Wort gesprochen sei. Die Gemeinde werde jedenfalls weiter um ihre Grundschulkinder kämpfen, damit diese künftig wieder in Breihaltsplanung tenbrunn zur Schule gehen können. Auch für die Kindergärten mache man etwas, so Tempel. Im Rathaus werde vorübergehend eine Gruppe untergebracht. Kosten: rund 60.000 Euro. Wenn alle Pläne realisiert werden, dann könne man alleine in Breitenbrunn 75 Kindergarten- und 35 Krippenplätze anbieten. Auch in Loppenhausen gebe es Entlastung. Die Investitionen für die Familien kosten auch Geld, schon heute gebe die Gemeinde fast 400.000 Euro alleine an Personalkosten für die Kindergärten aus. Dies sei mit Blick auf die Entwicklung der Kinderzahlen auch geboten. Im Lauf der Sitzung freute sich der Bürgermeister noch über einen weiteren Beschluss. Die Brücke in der Bachstraße musste gesperrt werden, weil die Lager unterschwemmt wurden und die Brücke nicht mehr tragfähig war. Nun stand eine Erneuerung an. Die bisherige Brücke hatte eine Zulassung bis 40 Tonnen. Um Geld zu sparen, verzichtete der Gemeinderat auf eine Brücke in dieser Dimension. Statt einer Brücke für den Autoverkehr war der Gemeinderat mit dem Bau einer neuen Geh- und Radbrücke einverstanden. Den Autofahrern könne man einen Umweg von ein paar Metern zumuten, so Tempel. Statt der geplanten 200.000 Euro müsse die Gemeinde jetzt nur noch die Hälfte ausgeben.
Und aus aktuellem Anlass meinte der Bürgermeister, die drei Ortsteile seien in Sachen Hochwasserschutz gut aufgestellt, auch wenn man noch einiges verbessern könnte. Probleme bereite noch das Krumbächle ab Bedernau.