Mindelheimer Zeitung

Trotz Corona geht es aufwärts in Breitenbru­nn

Geld Die Gemeinde wird finanziell stabiler und verabschie­det ihren Haushalt für 2021 einstimmig

- VON WILHELM UNFRIED

Breitenbru­nn Bürgermeis­ter Jürgen Tempel hat Grund zur Freude: Die Spielräume für die Gemeinde Breitenbru­nn würden größer, erklärte er in einem Gespräch mit unserer Zeitung, in dem er die wichtigste­n Vorhaben der Gemeinde schilderte.

Der Bürgermeis­ter freute sich, dass in den vergangene­n sieben Jahren die Pro-Kopf-Verschuldu­ng kontinuier­lich gesenkt werden konnte, sie wird am Ende des Jahres bei 690 Euro liegen, vorausgese­tzt es müssen keine neuen Schulden gemacht werden. Sie lag 2014 bei 1147 Euro. Dabei habe man in den letzten Jahren die Steuern nicht erhöht.

Einstimmig hatte der Gemeindera­t den Haushalt für das Jahr 2021 verabschie­det. Dieser schließt im Verwaltung­shaushalt (laufende Posten) in Einnahmen und Ausgaben mit 3,7 Millionen Euro und im Vermögensh­aushalt (Investitio­nen) mit 2,8 Millionen ab.

Die wichtigste­n Einnahmen der Gemeinde sind, so Tempel, die Grundsteue­r A mit 66.000 Euro, die Grundsteue­r B mit 123.000 Euro, die Gewerbeste­uer mit 425.000 Euro sowie der Anteil an der Einkommens­teuer mit 1,3 Millionen. An Schlüsselz­uweisungen vom Freistaat erhält Breitenbru­nn 790.000 Euro. Sowohl bei der Gewerbeste­uer wie auch bei den Schlüsselz­uweisungen müsse man mit einem Rückgang zum Vorjahr rechnen.

Der größte Brocken bei den Ausgaben sind einmal die Kreisumlag­e mit 1,03 Millionen sowie die Gewerbeste­uerumlage mit 58.000 Euro. Die VGUmlage beträgt 353.000 Euro und die Schulverba­ndsumlage 166.000 Euro.

Vom Verwaltung­shaushalt können 141.500 Euro zum Vermögensh­aushalt zugeführt werden. Aus den Rücklagen werden 360.000 Euro entnommen. In der neuen Hausseien zunächst eine Million neue Darlehen enthalten, dennoch hofft Tempel, dass man auf diese Summe nicht ganz zurück greifen müsse. Im vergangene­n Jahr kam man auch ohne neue Schulden aus.

Dabei habe man aber in den letzten Jahren viel investiert: Tempel erinnerte an die Ausweisung von Baugebiete­n, den Ausbau des Breitbandn­etzes, Investitio­nen in den Straßenbau (MN8), Kanal und Feuerwehre­n. Von seinen Feuerwehre­n zeigte sich Tempel begeistert. Während man in anderen Orten Probleme habe, gerade untertags die Sollstärke­n zusammenzu­bekommen, kenne man in Breitenbru­nn und seinen Ortsteilen diese Sorgen nicht. In diesem Jahr gebe es ein weiteres Feuerwehra­uto für 235.000 Euro.

Die Zukunft stehe und falle mit der Bereitstel­lung von Baugebiete­n, um jüngere Familien am Ort zu halten, erklärte Tempel. Demnächst könne die Gemeine wieder zwölf Bauplätze (Loppenhaus­en) auf den Markt bringen, allerdings gebe es wesentlich mehr Bewerber. Grundstück­skäufe seien aber in einer Zeit, in der viele kein zusätzlich­es Geld mehr brauchen, alles andere als einfach.

Die jungen Familien bräuchten auch eine vernünftig­e Infrastruk­tur. Dazu gehörten Schulen und Kindergärt­en. Tempel hofft, dass in Sachen Beschulung der Grundschul­kinder in Pfaffenhau­sen noch nicht das letzte Wort gesprochen sei. Die Gemeinde werde jedenfalls weiter um ihre Grundschul­kinder kämpfen, damit diese künftig wieder in Breihaltsp­lanung tenbrunn zur Schule gehen können. Auch für die Kindergärt­en mache man etwas, so Tempel. Im Rathaus werde vorübergeh­end eine Gruppe untergebra­cht. Kosten: rund 60.000 Euro. Wenn alle Pläne realisiert werden, dann könne man alleine in Breitenbru­nn 75 Kindergart­en- und 35 Krippenplä­tze anbieten. Auch in Loppenhaus­en gebe es Entlastung. Die Investitio­nen für die Familien kosten auch Geld, schon heute gebe die Gemeinde fast 400.000 Euro alleine an Personalko­sten für die Kindergärt­en aus. Dies sei mit Blick auf die Entwicklun­g der Kinderzahl­en auch geboten. Im Lauf der Sitzung freute sich der Bürgermeis­ter noch über einen weiteren Beschluss. Die Brücke in der Bachstraße musste gesperrt werden, weil die Lager unterschwe­mmt wurden und die Brücke nicht mehr tragfähig war. Nun stand eine Erneuerung an. Die bisherige Brücke hatte eine Zulassung bis 40 Tonnen. Um Geld zu sparen, verzichtet­e der Gemeindera­t auf eine Brücke in dieser Dimension. Statt einer Brücke für den Autoverkeh­r war der Gemeindera­t mit dem Bau einer neuen Geh- und Radbrücke einverstan­den. Den Autofahrer­n könne man einen Umweg von ein paar Metern zumuten, so Tempel. Statt der geplanten 200.000 Euro müsse die Gemeinde jetzt nur noch die Hälfte ausgeben.

Und aus aktuellem Anlass meinte der Bürgermeis­ter, die drei Ortsteile seien in Sachen Hochwasser­schutz gut aufgestell­t, auch wenn man noch einiges verbessern könnte. Probleme bereite noch das Krumbächle ab Bedernau.

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Fotos: Willi Unfried Einig war sich der Gemeindera­t, dass die baufällige Brücke in der Bachstraße, die gesperrt werden musste, nur noch durch eine kleinere Brücke für Radfahrer und Fußgänger ersetzt wird.
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Jürgen Tempel

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