Mindelheimer Zeitung

So wird der neue Umweltbeir­at besetzt

Klimaschut­z Ein neues Gremium soll in Bad Wörishofen künftig bei allen großen Bauvorhabe­n mitspreche­n und bei vielen anderen Vorhaben mehr. Welche Rechte der Umweltbeir­at hat – und wer sich dafür bewerben kann

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Wenn in Bad Wörishofen größere Bauvorhabe­n anstehen, spricht künftig ein Umweltbeir­at ein gewichtige­s Wort mit. Der Stadtrat hat nun die Weichen dafür gestellt und die nötige Satzung beschlosse­n. Klar ist nun, wer sich für einen Sitz im Beirat bewerben darf – und wer nicht. Klar ist aber auch, dass aus der gewünschte­n Fachkraft für Klimamanag­ement zunächst einmal nichts wird.

Bad Wörishofen­s Umweltbeir­at soll ehrenamtli­ch tätig sein. Der Beirat soll beratend für Stadtrat und Verwaltung arbeiten und zudem Ansprechpa­rtner für Bad Wörishofen­s Bevölkerun­g in Sachen Umweltfrag­en sein. Im Umweltbeir­at vertreten sein sollen Vereine und Verbände Bad Wörishofen­s, die im Umwelt-, Klima- und Naturschut­z aktiv sind. Zudem wird auf Anregung von Grünen-Fraktionss­precherin Doris Hofer auch Bad Wörishofen­s Umweltrefe­rent einen Sitz erhalten. Der Umweltbeir­at soll die Stadt in grundsätzl­ichen Fragen des Natur-, Klima- und Umweltschu­tzes beraten.

Er soll vor allem bei allen größeren Hoch- und Tiefbaupro­jekten mitreden, zudem bei Flächennut­zungsund Landschaft­splänen, bei Bebauungsp­länen sowie beim Unterhalt von städtische­n Grünfläche­n. Der Beirat kann nicht nur nach Aufforderu­ng, sondern auch in Eigeniniti­ative Stellungna­hmen abgeben, wenn die Mehrheit des Gremiums dies beschließt. Die Stellungna­hmen sollen möglichst unverzügli­ch und innerhalb von drei Monaten behandelt werden.

Im Stadtrat wurden nun aber auch die Grenzen der Arbeit des Umweltbeir­ates deutlich. So wird er kein formelles Antragsrec­ht erhalten. Das sei auch rechtliche­n Gründen auch nicht möglich, erläuterte Rathaus-Geschäftsl­eiter Martin Aicher. Auch dürften weder Diskussion­en noch Entscheidu­ngen in den Umweltbeir­at ausgelager­t werden. Zudem müsse der Umweltbeir­at zwingend öffentlich tagen, betonte Aicher. Damit solle eine „Flucht in die Nichtöffen­tlichkeit“verhindert werden, etwa bei strittigen oder wenig populären Themen.

Bad Wörishofen­s Umweltbeir­at wird aus zwölf Personen sowie Bad Wörishofen­s Bürgermeis­ter als Vorsitzend­em bestehen. Für die Besetwird es eine öffentlich­e Ausschreib­ung geben. Gebraucht werden sechs Personen aus den Bereichen Naturschut­z, Artenschut­z, Klimaschut­z, Landwirtsc­haft, Forstwirts­chaft, Gartenbau, Landespfle­ge, Gewässerpf­lege und Fischerei.

Dazu kommen weitere sechs Personen, die „Kenntnisse und Erfahrunge­n im Aufgabenbe­reich“haben, wie es in der Satzung heißt. Sollten am Ende nicht ausreichen­d viele qualifizie­rte Personen zusammenko­mmen, kann der Stadtrat auch Plätze im Beirat offen lassen.

Der Rat entscheide­t am Ende über die Besetzung des Umweltbeir­ates. Wer sich bewerben will, muss in Bad Wörishofen­s Stadtgebie­t leben. Auswärtige dürfen nicht in den Beirat gewählt werden.

Die Amtszeit dauert sechs Jahre. Stadtratsm­itglieder und Beschäftig­te der Stadtverwa­ltung können sich nicht bewerben. Geplant ist die Ausschreib­ung noch für den August. Im September soll der Umweltbeir­at dann besetzt werden. Beratend dort tätig werden soll auch eine Klimaschut­zmanagerin oder ein Klimaschut­zmanager. Bad Wözung rishofen will eine solche Stelle schaffen. Das wird nun allerdings noch etwas dauern. Es gebe keine staatliche Förderung für ein Klimaschut­zkonzept, weil Bad Wörishofen ein solches schon habe, berichtete Martin Aicher.

Allerdings werde die Klimaschut­zstelle mit 50 Prozent der Kosten gefördert. Um dies zu beantragen, müsse die Stadt zuerst das bestehende städtische Klimaschut­zkonzept aktualisie­rt werden, allerdings auf eigene Kosten. Man sei hier gerade mit einer Markterkun­dung befasst, berichtete Aicher.

 ?? Foto: Tobias Hartmann ?? Blick von oben auf Bad Wörishofen­s Hauptstraß­e mit dem Pfarrhaus, der Kirche St. Justina und dem Kloster. Über das Grün in der Stadt und vor allem über künftige Bau‰ vorhaben wird bald auch ein Umweltbeir­at mitspreche­n.
Foto: Tobias Hartmann Blick von oben auf Bad Wörishofen­s Hauptstraß­e mit dem Pfarrhaus, der Kirche St. Justina und dem Kloster. Über das Grün in der Stadt und vor allem über künftige Bau‰ vorhaben wird bald auch ein Umweltbeir­at mitspreche­n.

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