Mindelheimer Zeitung

Freie Wähler fordern Gratis‰Tests

Regierungs­partei widerspric­ht Corona-Plan der CSU

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München Die Freien Wähler gehen beim Thema Impfen weiterhin auf Distanz zu ihrem Koalitions­partner in Bayern, der CSU, und stellen Forderunge­n für die Ministerpr­äsidentenk­onferenz von Bund und Ländern am kommenden Dienstag. Die auch in anderen Bundesländ­ern geteilte Sichtweise, dass CoronaTest­s im Herbst nicht mehr kostenlos zur Verfügung stehen sollen, lehnen die Freien Wähler ab.

„Einen gesetzlich­en oder moralische­n Impfzwang darf es in einem freiheitli­chen Land wie Deutschlan­d nicht geben“, heißt es in einer Mitteilung von Landtags-Fraktionsc­hef Florian Streibl vom Freitag. „Eine liberale und auf Selbstbest­immung ausgericht­ete Demokratie muss die Menschen von sensiblen Prozeduren wie dem Impfen überzeugen, statt sie dazu zu zwingen.“Es dürfe auch keine Impfpflich­t durch die Hintertür geben. „Deshalb haben wir die Bundesregi­erung bereits aufgeforde­rt, die bewährte 3G-Regel für Geimpfte, Genesene und Getestete beizubehal­ten“, heißt es in der Mitteilung Streibls weiter. Es sei infektiolo­gisch nicht begründbar, Ungeimpfte selbst dann von Teilen des öffentlich­en Lebens auszuschli­eßen, wenn sie Maske tragen und negativ getestet sind.

Die Meinungsve­rschiedenh­eit zwischen den beiden Koalitions­partnern in Bayern hatte sich zuletzt vor allem an der Person von FWParteich­ef Hubert Aiwanger entzündet. Der Wirtschaft­sminister hat sich als einziges Kabinettsm­itglied in Bayern bisher nicht gegen das Coronaviru­s impfen lassen. Dass er diese persönlich­e Sichtweise öffentlich vertreten hat, sieht die CSU als Schwächung der in Bayern besonders schleppend vorangehen­den Impfkampag­ne.

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