Mindelheimer Zeitung

Cup der guten Hoffnung

DFB‰Pokal Überrascht Ulm gegen Nürnberg?

- VON STEPHAN SCHÖTTL

Ulm Jedes Gespräch, das in den vergangene­n Tagen rund um das DFBPokalsp­iel des SSV Ulm 1846 Fußball gegen den 1. FC Nürnberg geführt wurde, mündete irgendwann einmal in überschwän­glichen Erzählunge­n über den 26. August 2001. Jenem Tag, an dem die Ulmer Fußballer Pokal-Geschichte geschriebe­n haben. 2:1 besiegten sie damals die Franken. Die einen nach dem insolvenzb­edingen Absturz in der Verbandsli­ga, die anderen im deutschen Fußball-Oberhaus. Bis heute sind die Ulmer der einzige Fünftligis­t, dem es gelang, einen Bundesliga­klub aus dem Wettbewerb zu werfen.

Jetzt, 20 Jahre später, kommt es am Samstag (ab 18.30 Uhr) erneut zum Duell der beiden Traditions­vereine. Der sportliche Unterschie­d ist inzwischen nicht mehr so gewaltig wie damals. Die Spatzen spielen in der Regionalli­ga Südwest, arbeiten unter Profi-Bedingunge­n, der „Club“ist zum mittelmäßi­gen Zweitligis­ten geworden. Der Favorit nimmt die Aufgabe entspreche­nd ernst. Nürnbergs Trainer Robert Klauß sagt: „Das ist eine Mannschaft, die einen Trainerwec­hsel vorgenomme­n hat und klar formuliert hat, dass sie oben mitspielen will. Das ist definitiv ein Top-Team aus der Regionalli­ga.“

Die Ulmer, mitten im personelle­n Umbruch, werden seit etwas mehr als einem Monat von Thomas Wörle gecoacht. Der 39-jährige Krumbacher war zuvor jahrelang Erfolgstra­iner der Frauen-Mannschaft des FC Bayern München. „Wir brauchen einen absoluten Sahnetag, um Nürnberg zu schlagen. Wir müssen vor allem gut verteidige­n“, sagt er.

Doch die Ulmer wissen auch um ihre Rolle als Pokalschre­ck. Vergangene Saison scheiterte Zweitligis­t Erzgebirge Aue im Donaustadi­on. Zwei Jahre zuvor endete in Ulm die Pokalsaiso­n für Titelverte­idiger Eintracht Frankfurt bereits in der ersten Runde. FCN-Coach Klauß meint daher: „Das ist uns Warnung genug.“

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