Fans werfen Stadt Verzögerungstaktik vor
Nachbarschaft Weiter eingeschränkte Sicht auf Eishockeyspiele des ESV Kaufbeuren. Der Einbau der Zwischenstufen verzögert sich. Initiative hat dafür kein Verständnis
Kaufbeuren „Tief enttäuscht“zeigte sich Bernhard Lehmann, der sich mit seiner Fan-Initiative seit 2019 für den Einbau von Zwischenstufen im Kaufbeurer Eisstadion einsetzt. Damit sollen die eingeschränkten Sichtverhältnisse behoben werden. Lehmanns Initiative hat erreicht, dass Besucherinnen und Besucher der Arena abstimmen durften. Allerdings: Der Einbau muss nun bis mindestens 2023 warten.
Lehmann wirft der Stadt Kaufbeuren und dem Kommunalunternehmen Eisstadion Taktiererei vor: „Wir erleben eine von Anfang an geplante Verzögerungstaktik und müssen feststellen, dass die Stadt ganz offensichtlich den Einbau nie geplant hat.“Die Enttäuschung, so unterstrich es Lehmann, richte sich insbesondere gegen Oberbürgermeister Stefan Bosse und den Geschäftsführer des Kommunalunternehmens Eisstadion, Markus Pferner. Die Stadt hatte die Verschiebung auf 2023 mit drei Punkten begründet: Neben schon vorliegenden Buchungen der Halle im Sommer 2022 sei unklar, wie Zuschauerplätze bei Eishockeyspielen künftig in
Zusammenhang mit noch geltenden Corona-Regeln überhaupt genutzt werden können. Hinzu komme die „sehr angespannte wirtschaftliche Lage des Kommunalunternehmens Eisstadion Kaufbeuren“. Die finanzielle Lage nun als einen der Gründe zu nennen, passe „der Stadt sehr gut in die Strategie“, behauptet Lehmann. Er kündigte an, das weitere Vorgehen der Stadt genau beobachten zu wollen und schlug erneut vor, zu prüfen, ob der Einbau von Metallstufen günstiger sei als von Betonstufen. Hauptnutzer des Kaufbeurer Eisstadions ist der ESV Kaufbeuren, der dort trainiert und seine Heimspiele austrägt. Geschäftsführer Michael Kreitl erklärte, dass er die Entscheidung von Stadt und Kommunalunternehmen so hinnehmen müsse. Er machte aber auch klar, dass er weiterhin hinter dem Abstimmungsergebnis, also dem Wunsch nach einem Einbau von Zwischenstufen, stehe. Am Besten wäre es, das Thema längst für erledigt zu erklären.
Kreitl bedauerte, dass man die Zuschauer einst nicht schon Weihnachten 2019 befragt hätte, sondern erst Ende Februar. „Bei einer früheren Abstimmung wäre es“, so die Überlegung des ESVK-Chefs, „vielleicht möglich gewesen, den Stufeneinbau schon im Frühjahr 2020 vorzunehmen.“Keine Aussagen treffen wollte der ehemalige Eishockeyspieler und jetzige Sportfunktionär bezüglich der finanziellen Lage des Kommunalunternehmens. Diese könne er schlichtweg nicht beurteilen.