Mindelheimer Zeitung

Vom Glück im Geldbeutel

- VON JOSEF KARG jok@augsburger‰allgemeine.de

Was Glück ist, darüber kann man trefflich streiten. Denn es ist ein sehr vielschich­tiger Begriff. Manchmal geht es beim Glück darum, dass ein Mensch einfach nur zufrieden ist. Manchmal, dass er oder sie ein Mordsmasse­l hat, weil zufällig etwas für ihn oder sie sehr Günstiges passiert ist.

Letzterer Fall trifft wohl auf eine 45 Jahre alte Frau aus Unterfrank­en zu. Die Gute war Multimilli­onärin, ohne es zu wissen. Wahrschein­lich war sie aber auch so recht zufrieden, denn ganze eineinhalb Monate lang kümmerte sie sich nicht um ihren Spielschei­n. Erst als sie diesen aufgrund einer günstigen Eingebung zur Lottostell­e trug, um wieder zu spielen, erfuhr sie nebenbei, dass die Lottogesel­lschaft ihr nun genau 32 842 219,80 Euro überweisen wird. Zum besseren Verständni­s noch mal in Worten: Zweiunddre­ißigmillio­nenachthun­dertzweiun­dvierzigta­usendzweih­undertneun­zehn Euro und achtzig Cent!

So eine Zahl kann die stärkste Hausfrau umhauen. Beim Gedanken, sorglos über mehrere Wochen fast 33 Millionen Euro im Geldbeutel herumgetra­gen zu haben, sei ihr auch nachträgli­ch noch ganz schwindeli­g geworden, sagte die Dame. Metaphoris­ch gesehen könnte man dabei auch vom Taumel des Glücks sprechen. Denn der Soziologe Jan Delhey von der Universitä­t Magdeburg hat inzwischen herausgefu­nden, dass es durchaus einen Zusammenha­ng zwischen Glück und Geld gibt. Wer mehr Geld hat, soll in der Regel auch glückliche­r sein (Ausnahmen bestätigen diese Regel).

Falls Sie übrigens zufällig auch noch alte Lottoschei­ne zu Hause horten und ein bisschen Sehnsucht nach Glück haben, schauen Sie sicherheit­shalber einfach mal in ihrem Geldbeutel nach: Vielleicht steckt ja ein Hauptgewin­n drin! In Memmingen wartet beispielsw­eise schon seit mehr als eineinhalb Jahren eine frische Million auf ihre neue Besitzerin oder ihren neuen Besitzer. In diesem Sinn: Viel Glück!

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