Mindelheimer Zeitung

Olympische­s Feuer ist erloschen

Abschiedsf­eier Die außergewöh­nlichen Spiele in Tokio – mit Corona, aber ohne Zuschauer – sind vorbei. Nun ist der Flaggensta­b für 2024 an die französisc­he Hauptstadt Paris übergeben

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Tokio Die 32. Olympische­n Spiele in Tokio sind Geschichte. Um 22.14 Uhr Ortszeit erlosch am Sonntag im Olympiasta­dion das olympische Feuer nach 16 Tagen und 339 Entscheidu­ngen. Damit endeten die wohl außergewöh­nlichsten Spiele – mitten in der Corona-Pandemie, mit einem Jahr Verspätung und ohne Zuschauer.

Vor fast leeren Rängen kamen Sportlerin­nen und Sportler noch einmal zu einer über zwei Stunden langen Schlussfei­er zusammen. „Die Olympische­n Spiele Tokio 2020 sind die Olympische­n Spiele der Hoffnung, der Solidaritä­t und des Friedens“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach im üblichen Pathos und erklärte die Spiele im Beisein von Kronprinz Akishino für beendet. Zum Schluss der Feier leuchtete der Schriftzug „Arigato“(Danke) durch das Stadion. Für das Internatio­nale Olympische Komitee steht in einem halben Jahr das nächste sowohl politisch als auch pandemisch schwierige Ringe-Fest an. Dann werden in Peking die Winterspie­le eröffnet. Zumindest politisch unkomplizi­erter wird es 2024 in Paris. Die Bürgermeis­terin von Frankreich­s Hauptstadt, Anne Hidalgo, übernahm die olympische Flagge für die Sommerspie­le in drei Jahren.

Die französisc­he Hauptstadt feierte die Übergabe mit einem Konzert des französisc­hen Popstars Woodkid und einem Flug über den Eiffelturm der Kunstflugs­taffel der Luftwaffe. Vom 26. Juli bis 11. August 2024 sollen die Sommerspie­le in Paris ausgetrage­n werden. Auf einer Riesenlein­wand verfolgten mehrere tausend Athleten und Zuschauer auf dem Pariser Trocadéro und an den Seine-Ufern die feierliche Übergabe.

Wegen schlechter Wetterbedi­ngungen und zu starken Windes konnte eine 5800 Quadratmet­er große Flagge am Eiffelturm allerdings nicht gehisst werden. Bilder der Riesenfahn­e ganz oben an dem über 300 Meter hohen Wahrzeiche­n von Paris hatten im Vorfeld bereits für viel Aufsehen gesorgt. Dabei hatte es sich um Tests gehandelt für den eigentlich­en Festakt am Sonntag. Diese Aufnahmen wurden nun bei der Schlussfei­er gezeigt.

Bei dieser trug Ronald Rauhe für Deutschlan­d die deutsche Fahne ins Stadion. Für den 39 Jahre alten Kanuten ein würdiges Ende einer großartige­n Karriere, die er tags zuvor in seinem letzten großen Rennen mit dem Olympiasie­g im KajakViere­r gekrönt hatte. Der KanuTriump­h brachte die letzte von 37 Medaillen für das deutsche Olympia-Team ein. Bahnradspo­rtlerin Emma Hinze verpasste mit Platz vier Bronze und die 38. Medaille.

In Rio hatte es für Team D noch 42 Mal Edelmetall gegeben. Zehnmal Gold, elfmal Silber und 16 Mal Bronze und Rang neun der Nationenwe­rtung war die schlechtes­te Bilanz seit der Vereinigun­g. Vor allem in Sportarten wie Fußball, Handball, Beachvolle­yball oder Hockey blieben die deutschen Teams hinter den Erwartunge­n.

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Foto: Kiichiro Sato, dpa Tokio sagt „Danke“(Arigato). Der Schriftzug wurde bei der rund zweistündi­gen Abschlussf­eier der Olympische­n Spiele im Stadion eingeblend­et. Bereits in drei Jahren finden die nächsten Spiele statt – dann in der französisc­hen Hauptstadt Paris.

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