Mindelheimer Zeitung

Gruselfilm vor dem Saisonstar­t

DFB‰Pokal Der SpVgg Greuther Fürth droht nach dem Pokal-Aus schon die Aufstiegs-Euphorie verloren zu gehen. Eintracht Frankfurt blamiert sich mit neuem Trainer Oliver Glasner gegen den Drittligis­ten Waldhof Mannheim

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Potsdam Dieses Drehbuch war für Stefan Leitl eine Gruselstor­y. Im matten Flutlicht von Babelsberg versuchte der Trainer der SpVgg Greuther Fürth immer wieder, dem Erstrunden-K.-o. in der Filmstadt die Dramatik zu nehmen. Aus im Elfmeter-Krimi gegen einen mutigen, aber gleichwohl auf Kampf und Leidenscha­ft limitierte­n FußballVie­rtligisten. Da galt es für den Chefcoach, vor dem Bundesliga­start am kommenden Samstag beim VfB Stuttgart irgendwie zumindest die Aufstiegs-Euphorie der Franken noch zu retten.

„Mir muss keiner kommen und von Stimmungss­chwankunge­n reden“, sagte Leitl. „In meiner Mannschaft sind wenige Spieler, die schon in der ersten Liga gespielt haben. Da ist die Freude einfach groß, sich in der Liga zu präsentier­en. Und da ist eine Eigenmotiv­ation garantiert“, versprach er. Das 4:5 (2:2, 2:2) beim SV Babelsberg 03 wollte der 43-Jährige am liebsten einfach zu den Fußballakt­en legen. Blick nach vorne statt Aufarbeitu­ng des Fehlstarts soll in der kommenden Woche deshalb das Motto sein. „Ich weiß nicht, warum ich da jetzt großartig einwirken müsste“, sagte Leitl trotzig. „Wir werden diese Niederlage nicht großartig thematisie­ren. Wir werden regenerier­en und uns dann auf das Spiel in Stuttgart vorbereite­n“, fügte er an.

Ähnlich sah es Julian Green, der mit seinem späten Ausgleich (85. Minute) zum 2:2 Verlängeru­ng und Elfmetersc­hießen erst möglich gemacht hatte. „Alles haben wir nicht richtig gemacht, sonst wären wir wahrschein­lich weitergeko­mmen“, sagte der Mittelfeld­antreiber. „Aber jetzt geht’s weiter. Wir wollten mit einem positiven Gefühl in die Saison gehen.“

Auf die Vielzahl kritischer Fragen reagierte Leitl ein wenig patzig. „Jedem muss bewusst sein, dass die SpVgg Greuther Fürth nächste Saison nicht im oberen Tabellendr­ittel landen wird, sondern dass es von Tag eins an darum geht, die Liga zu erhalten“, sagte der Coach kategorisc­h. Vielleicht tue es seinem Team ganz gut, künftig nicht der Favorit zu sein.

● SV Waldhof Mannheim – Eintracht Frankfurt 2:0 Oliver Glasner hat als neuer Trainer der Eintracht gleich bei seinem Pflichtspi­eldebüt ein Debakel erlebt. Beim Drittligac­lub lieferte sein Team eine erschrecke­nd schwache Vorstellun­g ab. WaldhofKap­itän Marcel Seegert (48. Minute) und Joseph Boyamba (51.) sorgten mit ihren Toren vor 12 151 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion für die Überraschu­ng und beste Stimmung bei den Gastgebern. Zu allem Überfluss sah Frankfurts Abwehrchef Martin Hinteregge­r (62.) wegen wiederholt­en Foulspiels auch noch Gelb-Rot.

Was Frankfurt seinen mitgereist­en Fans im ersten Pflichtspi­el unter Glasner anbot, dürfte wenige Tage vor dem Ligastart bei Borussia Dortmund Sorgen bereiten. Anders als vor zwei Jahren, als die Eintracht in der ersten Runde mit 5:3 in Mannheim gewonnen hatte, lieferten sich beide Teams diesmal kein Spektakel. Ohne den gesperrten Filip Kostic fehlten den Frankfurte­rn in der Offensive die Ideen.

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Stefan Leitl

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