Mindelheimer Zeitung

Was „E‰Health“bedeutet

Digitalisi­erung Angst vor Datenmissb­rauch im Gesundheit­sbereich

- VON KATHARINA GSÖLL

Kaufbeuren Corona-Warn-App, Videosprec­hstunden, digitaler Impfpass – die Pandemie hat der Digitalisi­erung im Gesundheit­swesen einen Schub verpasst. Im BayernLab in Kaufbeuren soll nun eine Themeninse­l über „E-Health“aufklären.

Bei der Eröffnung der Ausstellun­g betonte Bayerns Gesundheit­sminister Klaus Holetschek die Chancen, die in der Digitalisi­erung des Gesundheit­sbereichs liegen. „Die Akzeptanz ist jedoch nicht selbstvers­tändlich“, sagte der Minister. Selten wissen Patienten genau, wer nun genau Zugriff auf ihre höchst sensiblen Daten hat, die Angst vor Missbrauch ist groß. Umso wichtiger sei es, Vorbehalte gegenüber neuer Technik abzubauen. Thomas Ewert, der am Bayerische­n Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL) zuständig für die Entwicklun­g der Themeninse­l ist, zeigte anhand verschiede­ner Exponate, wie digitale Technik den Alltag von Patienten, Medizinern und Pflegepers­onal erleichter­n kann: Ein smarter Medikament­enspender gibt entspreche­nd der Tageszeit die verordnete Dosierung heraus und erinnert Patienten an die Einnahme. Der Pflege-Unterstütz­ungsrobote­r „Temi“könnte es alten Menschen ermögliche­n, länger in den eigenen vier Wänden zu leben. Könnte – derzeit sind die meisten Funktionen des Modells eines amerikanis­chen Hersteller­s nicht mit deutschem Datenschut­zrecht kompatibel. Über das E-Rezept, die elektronis­che Patientena­kte (ePA) und die Telematiki­nfrastrukt­ur in Arztpraxen, will die Ausstellun­g auch über Gesundheit­sApps aufklären. Denn auch hier werden Informatio­nen gespeicher­t, die der Nutzer preisgibt.

Wegen der aktuellen Hygienever­ordnung sind Besuche im BayernLab momentan nur für maximal zehn Personen gleichzeit­ig und nach Terminvere­inbarung unter www.ldbv.bayern.de möglich.

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