Was „EHealth“bedeutet
Digitalisierung Angst vor Datenmissbrauch im Gesundheitsbereich
Kaufbeuren Corona-Warn-App, Videosprechstunden, digitaler Impfpass – die Pandemie hat der Digitalisierung im Gesundheitswesen einen Schub verpasst. Im BayernLab in Kaufbeuren soll nun eine Themeninsel über „E-Health“aufklären.
Bei der Eröffnung der Ausstellung betonte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek die Chancen, die in der Digitalisierung des Gesundheitsbereichs liegen. „Die Akzeptanz ist jedoch nicht selbstverständlich“, sagte der Minister. Selten wissen Patienten genau, wer nun genau Zugriff auf ihre höchst sensiblen Daten hat, die Angst vor Missbrauch ist groß. Umso wichtiger sei es, Vorbehalte gegenüber neuer Technik abzubauen. Thomas Ewert, der am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zuständig für die Entwicklung der Themeninsel ist, zeigte anhand verschiedener Exponate, wie digitale Technik den Alltag von Patienten, Medizinern und Pflegepersonal erleichtern kann: Ein smarter Medikamentenspender gibt entsprechend der Tageszeit die verordnete Dosierung heraus und erinnert Patienten an die Einnahme. Der Pflege-Unterstützungsroboter „Temi“könnte es alten Menschen ermöglichen, länger in den eigenen vier Wänden zu leben. Könnte – derzeit sind die meisten Funktionen des Modells eines amerikanischen Herstellers nicht mit deutschem Datenschutzrecht kompatibel. Über das E-Rezept, die elektronische Patientenakte (ePA) und die Telematikinfrastruktur in Arztpraxen, will die Ausstellung auch über GesundheitsApps aufklären. Denn auch hier werden Informationen gespeichert, die der Nutzer preisgibt.
Wegen der aktuellen Hygieneverordnung sind Besuche im BayernLab momentan nur für maximal zehn Personen gleichzeitig und nach Terminvereinbarung unter www.ldbv.bayern.de möglich.