Mindelheimer Zeitung

Mehr Schwarzstö­rche

Vogelschut­z Künstliche­r Horst im Ottobeurer Wald wird gut angenommen. Der Nachwuchs hat sich bereits prächtig entwickelt

- (bhb)

Gute Nachrichte­n aus dem Wald: In zwei Nestern im Unterallgä­u sind acht junge Schwarzstö­rche geschlüpft und haben sich gut entwickelt. Mehr dazu auf

Ottobeuren Förster und Vogelschüt­zer freuen sich über ein erfolgreic­hes Schwarzsto­rchjahr: Auf zwei seit Jahren bekannten Schwarzsto­rchhorsten erproben derzeit acht junge Schwarzstö­rche ihre Flugkünste. Das langjährig­e Kooperatio­nsprojekt zwischen den Bayerische­n Staatsfors­ten und der Arbeitsgem­einschaft (AG) Schwarzsto­rchschutz Allgäu im Landesbund für Vogelschut­z (LBV) trägt damit heuer zum achten Mal in Folge Früchte, heißt es in einer gemeinsame­n Pressemitt­eilung.

Der Bruterfolg kommt nicht von ungefähr. So wurde der seit Jahren erfolgreic­hste Horst im Staatswald des Forstbetri­ebs Ottobeuren im Jahr 2015 durch den Orkan Niklas schwer beschädigt. Die AG Schwarzsto­rchschutz Allgäu errichtete damals an gleicher Stelle einen Kunsthorst, der bereits im Folgejahr vom Storchenpa­ar angenommen wurde – und seitdem jährliche Bruterfolg­e erbringt.

„Die Störche haben sich heuer prächtig entwickelt“, sagt Harald Farkaschov­sky, Schwarzsto­rchexperte des LBV. „Dies ist auch notwendig – steht doch die lange und kräftezehr­ende Reise in die Winterquar­tiere Westafrika­s bevor“. Farkaschov­sky findet bei den Bayerische­n Staatsfors­ten immer ein offenes Ohr für die Belange der Schwarzstö­rche.

„Das Beispiel Schwarzsto­rch zeigt eindrückli­ch, dass sich bei Artenschut­zprojekten mit konsequent­em Schutz von naturschut­zfachlich wertvollen Strukturen, schlichter

Rücksichtn­ahme und etwas gutem Willen viel erreichen lässt“, erklärt Dr. Hermann S. Walter, Leiter des Forstbetri­ebs Ottobeuren. Der scheue Schwarzsto­rch nutzt die vielen Bäche und Feuchtbiot­ope im Staatswald als Jagdgebiet und findet in den abgelegene­n Staatswäld­ern die geeigneten Horststand­orte – gerne auf Weißtannen oder Waldkiefer­n.

„Meine Sorge, dass der kalte und nasse Mai einen negativen Einfluss auf den Bruterfolg haben könnte, war erfreulich­erweise unbegründe­t“, sagt Walter.

Der Förster freut sich sehr über den beachtlich­en Zuwachs der Schwarzstö­rche. Zeige doch gerade der langjährig­e, stetige Bruterfolg im Staatswald, dass die naturnahe Forstwirts­chaft den Schwarzstö­rchen hervorrage­nde Brutvoraus­setzungen bietet.

Das alte Nest wurde 2015 bei einem Orkan stark beschädigt

 ?? Foto: Harald Farkaschov­sky ?? Kaum zu erkennen sind die jungen Schwarzstö­rche in ihrem Horst im Ottobeurer Staatswald. Sie sind jetzt flügge und üben schon für ihre lange und kräftezehr­ende Reise ins Winterquar­tier in Westafrika.
Foto: Harald Farkaschov­sky Kaum zu erkennen sind die jungen Schwarzstö­rche in ihrem Horst im Ottobeurer Staatswald. Sie sind jetzt flügge und üben schon für ihre lange und kräftezehr­ende Reise ins Winterquar­tier in Westafrika.

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