Friedenspreis für verurteilte Nonne
Ordensschwester gewährte Kirchenasyl
Würzburg Weil sie zwei aus Kenia geflüchteten Frauen Kirchenasyl gewährt hat, ist Ordensschwester Juliana Seelmann unlängst zu einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro verurteilt worden – nun wird sie für ihren hartnäckigen Einsatz für Geflüchtete ausgezeichnet und erhält den Würzburger Friedenspreis.
Seelmann ist in der Gemeinschaftsunterkunft Würzburg als Krankenschwester tätig. Dabei wurde sie immer wieder mit ausländischen Frauen konfrontiert, denen ein hartes Schicksal drohte, wenn sie abgeschoben wurden. In besonders schweren Fällen schützte sie gemeinsam mit ihren Mitschwestern der franziskanischen Ordensgemeinschaft in Oberzell betroffene Frauen durch Kirchenasyl – im aktuellen, zuletzt viel diskutierten Fall zwei Frauen aus Nigeria. Ihnen hätte bei einer Rückführung Zwangsprostitution und Verelendung gedroht.
Nach Meinung des Würzburger Friedenspreises steht die Ordensfrau mit ihrer Haltung für das vielfältige Engagement in der Region für geflüchtete Menschen, „gerade auch durch die Gewährung von Kirchenasyl“. Nach Meinung der Organisatoren des Würzburger Friedenspreises ist das Kirchenasyl „ein wichtiges Hilfsmittel, um in Einzelfällen übergroße Härten abzumildern, Menschenwürde zu schützen und rechtsstaatliche Verfahren weiter zu entwickeln“.
Der Würzburger Friedenspreis ist mit 3000 Euro dotiert und wird seit 1995 vergeben.