Memminger Bauern zahlen die höchste Pacht
Landwirtschaft Wie sich Preise für Agrarland in der Region unterscheiden und woran das liegt
Allgäu 425 Euro zahlten Landwirte in Memmingen im vergangenen Jahr durchschnittlich für einen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Das ist der höchste Wert im Allgäu. Errechnet hat ihn das Statistische Bundesamt in der aktuellen „Agrarstruktur-Erhebung“.
Im Stadtgebiet von Memmingen sind Wiesen und Äcker zwar stark begrenzt, doch auch im angrenzenden Landkreis Unterallgäu (402 Euro pro Hektar) mussten Landwirte 2020 etwas tiefer in die Tasche greifen als die Ostallgäuer (387 Euro) und deutlich tiefer als Bauern im Oberallgäu (256) und in Lindau (298). Die Höhe der Pacht hängt laut Statistischem Bundesamt „neben
dem Verhandlungsgeschick der Vertragspartner und Vertragspartnerinnen“auch von der Bodengüte, der Art der Flächennutzung sowie der Intensität der Produktion ab.
Ackerland, mit dem Landwirte höhere Erträge erzielen als mit
Grünland, ist grundsätzlich teurer. Im Allgäu lag die durchschnittliche Pacht dafür zwischen 404 Euro (Lindau) und 503 Euro (Oberallgäu). Da es in Memmingen und dem Unterallgäu prozentual schlicht mehr Ackerfläche als im Ober- und
Westallgäu gibt, ist die Durchschnittspacht dort höher. Viel Ackerland gibt es auch im Norden des Landkreises Ostallgäu. Für einen Hektar Grünland variieren die Durchschnitspreise in den Allgäuer Landkreisen zwischen 258 (Lindau) und 366 Euro (Unterallgäu).
Das Statistische Bundesamt hat ebenfalls ermittelt, für wie viele Flächen Landwirte überhaupt Pacht bezahlen und wie viele diese selbst besitzen. Auch dort gibt es große Unterschiede in der Region. Im Oberallgäu sind nur 39 Prozent der Wiesen und Äcker gepachtet, im Kreis Lindau und im Ostallgäu bereits 45 und im Unterallgäu 56 Prozent.
Acker kostet mehr als Grünland