Streit um den Streik
Fahrgastverband: „Zu kurzfristig“
Augsburg Die Lokführer-Gewerkschaft GDL streikt – und auch für die Region Bayerisch-Schwaben heißt das, dass die Deutsche Bahn am Mittwoch und Donnerstag rund 75 Prozent ihrer Fernzüge streichen dürfte. Der Regionalverkehr der DB wird ebenfalls stark eingeschränkt sein: Es werde zu Verspätungen und Zugausfällen kommen, teilte das Unternehmen mit. Für den Regional- und S-Bahnverkehr werde es Ersatzfahrpläne geben. Ziel sei, ein Grundangebot für Pendler und Schüler und wichtige Zubringer zu Fernverkehrszügen und Flughäfen beizubehalten. In München sehe der S-Bahn-Fahrplan einen Stundentakt auf allen Linien vor, sagte eine MVV-Sprecherin.
Im Regionalverkehr sind auf vielen Strecken Privatbahnen – wie im Raum Augsburg die Bayerische Regio-Bahn – unterwegs, die nicht bestreikt werden. Sie dürften „halbwegs normal fahren“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Lukas Iffländer. Aber sie dürften voller und weniger pünktlich sein. Am schwersten werde es wohl den Raum Nürnberg treffen, weil dort keine privaten Bahnbetreiber fahren. Der Fahrgastverband kritisiert das Vorgehen der Gewerkschaft als „deutlich zu kurzfristig“.
Die Bahn nannte den Streik eine „Eskalation zur Unzeit“. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) appellierte ans Miteinander: „Alle müssen ein Interesse daran haben, das Vertrauen in die Bahn als zuverlässiges Verkehrsmittel aufrechtzuerhalten – erst recht nach den harten Monaten der Pandemie.“Beide Seiten sollten schnellstmöglich an den Verhandlungstisch zurückkehren.