Mindelheimer Zeitung

Es geht um Menschenle­ben

- VON MARIA HEINRICH mahei@augsburger‰allgemeine.de

Es ist eine Lehre, die man im Freistaat eigentlich schon 2016 nach der großen Flut in Simbach am Inn hätte ziehen müssen. Spätestens aber seit der bundesweit­en Hochwasser­katastroph­e Ende Juli steht fest: Bayern muss noch besser auf Starkregen und Sturzflute­n vorbereite­t sein, die als Folge des Klimawande­ls in Zukunft immer häufiger auftreten werden.

Ein Hochwasser-TÜV, wie ihn die Bayerische Staatsregi­erung nun auf den Weg bringen will, ist deshalb eine gute Idee. Zumindest prinzipiel­l. Es darf allerdings nicht passieren, dass sie sich mit einem solchen Label schmückt, die Verantwort­ung für die Umsetzung dann aber gänzlich an die Kommunen abschiebt. Gemeinden und Städte in Bayern dürfen damit nicht allein gelassen werden, sondern brauchen finanziell, fachlich und personell Unterstütz­ung.

Besonders die Wasserwirt­schaftsämt­er im Freistaat müssen deshalb gestärkt werden. Die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r dort haben das Know-how, um die Kommunen in Sachen Hochwasser­schutz zu beraten. Sie können analysiere­n, wie es zu Flutereign­issen kommt, und sie wissen, was vorbeugend getan werden kann, damit schwere Schäden verhindert werden.

Hochwasser­schutz ist – besonders in diesen Zeiten, in denen wir die Auswirkung­en des Klimawande­ls immer mehr zu spüren bekommen – eine verantwort­ungsvolle Aufgabe. Sie darf nicht halbherzig angegangen werden. Schließlic­h können im Zweifelsfa­ll Menschenle­ben auf dem Spiel stehen. Das hat die Flut in Simbach gezeigt. Damals starben sieben Personen.

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