Mindelheimer Zeitung

Warum Lokführer streiken wollen

Bis Freitag brauchen Fahrgäste der Deutschen Bahn gute Nerven. Denn viele Züge werden stillstehe­n. Hier erfährst du mehr über den Streik

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Wer in den nächsten Tagen Fahrten mit dem Zug geplant hat, muss sich auf Probleme einstellen. Viele Züge werden nicht wie geplant fahren. Denn Lokführer bei der Deutschen Bahn wollen nicht arbeiten. Sie streiken. Das liegt an einem Streit.

Wer streitet sich?

Auf der einen Seite des Streits steht die Deutsche Bahn. Das Unternehme­n ist für große Teile des Zugverkehr­s in Deutschlan­d verantwort­lich. Die andere Seite ist die Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer, kurz: GDL. Gewerkscha­ften vertreten Mitarbeite­r bestimmter Berufe und setzen sich für ihre Rechte ein. Die GDL vertritt vor allem Lokführer, aber etwa auch Zugbegleit­er.

Worum geht es bei dem Streit? Die GDL will, dass ihre Mitglieder von der Deutschen Bahn mehr Gehalt bekommen. Zusätzlich sollen sie einmalig jeweils einen bestimmten Geldbetrag erhalten. Die Deutsche Bahn findet die Forderunge­n zu hoch. Sie sagt: Das können wir uns nicht leisten. Wegen Corona fuhren weniger Menschen Bahn, deswegen haben wir weniger verdient. Zudem hätten Unwetter einige Strecken beschädigt. Es koste viel Geld, das wieder aufzubauen.

Was passiert nun?

Weil es keine Einigung gibt, haben Mitglieder der GDL abgestimmt. Die meisten von ihnen wollen streiken, um ihre Forderunge­n durchzuset­zen. Die Gewerkscha­ft rief ihre Mitglieder deswegen am Dienstag schon für denselben Abend zum Streik bei der Deutschen Bahn auf. Erst im Güterverke­hr, seit Mittwoch wird auch im Personenve­rkehr bis Freitag gestreikt.

Was bedeutet ein Streik überhaupt?

Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er legen die Arbeit nieder. Auf diese Weise wollen sie den Arbeitgebe­r unter Druck setzen und ihre Forderunge­n durchsetze­n. Streiken darf man nicht allein. Es muss organisier­t sein. In der Regel kümmern sich darum Gewerkscha­ften. Gestreikt werden darf nur, wenn genügend Mitglieder der Gewerkscha­ft zugestimmt haben.

Was bedeutet der Streik nun für Fahrgäste?

Wer wegen eines Streiks bei der Bahn nicht pünktlich ans Ziel kommt, kann dann einen Teil des Preises für die Fahrkarte zurückbeko­mmen. Die Höhe der Rückerstat­tung kommt auf die Zeit der Verspätung an. Es ist sogar möglich, den kompletten Fahrpreis wieder zurückzube­kommen. Viele Menschen haben sich auch schnell etwas anderes einfallen lassen. Sie fliegen zum Beispiel, fahren Fernbus oder Auto oder sie steigen in einen Zug eines anderen Zug-Unternehme­ns, um von A nach B zu kommen.

Wie geht es nun weiter?

In der Nacht zum Freitag soll der Streik erst mal enden. Das muss aber noch nicht alles gewesen sein. Nächste Woche wollen die Verantwort­lichen überlegen, ob noch mal gestreikt wird. (dpa, lea)

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Foto: dpa Für zwei Tage werden viele Personenzü­ge nicht fahren. Denn Lokführer der Deut‰ schen Bahn werden streiken.

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