Ein Supermarkt zieht aus und ein
Einkaufen In wenigen Tagen zog der Edeka in Pfaffenhausen um. Für Kunden, aber auch hinter den Kulissen, verändert sich einiges
Pfaffenhausen Einen Umzug von einer Wohnung in die nächste hat fast jeder schon einmal hinter sich gebracht. Doch wie zieht man mit einem Supermarkt um? Schaut man nach Pfaffenhausen, lautet die Antwort vor allem: schnell.
Drei Tage Zeit waren eingeplant, um den Edeka vom Südosten Pfaffenhausens in das neue Gebäude im Nordwesten zu verlegen. Bereits am ersten Tag waren die Regale im alten Lebensmittelmarkt weitgehend leer geräumt und im neuen fast ganz voll: Der große Edeka-Lkw fuhr den ganzen Tag hin und her. Aber nicht nur die Ware musste verräumt werden, auch das Leergut zog um.
Technisch ist so ein Umzug eine Herausforderung. Bei manchen Lebensmitteln darf beispielsweise die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Deshalb wurde im alten Markt das Tiefkühlsystem zuletzt abgebaut, das übernahm eine Spezialfirma. Verderbliche Lebensmittel wie Milchprodukte oder Obst und Gemüse wurden am Abend des letzten Öffnungstages des alten Marktes an Edeka-Märkte in der Nähe weitergegeben. Was länger hält, wurde in die Regale im neuen Markt eingeräumt. Diese wurden aber auch zuvor schon mit einem neuen, umfangreicheren Sortiment bestückt.
Die alten Regale werden abgebaut und alles, was dann noch übrig bleibt, holt eine Entsorgungsfirma ab, sodass die Halle nur kurze Zeit nach dem Auszug leer und „besenrein“übergeben werden kann.
Im neuen Markt wurde ein neues Warenwirtschaftssystem installiert:
Die Kassen, aber auch die Waagen an der Fleischtheke und das Büro sind damit verbunden. Dann wird, wenn alles einwandfrei funktioniert, Ware, die aufgefüllt werden muss, automatisch nachbestellt. Sämtliche gespeicherten Daten im alten Kassensystem werden von Mitarbeitern der Zentrale übernommen und ausgelesen.
Pfaffenhausens Marktleiter Stefan Klaus freut sich auf die neuen, moderneren und großzügigeren Räume – allein 1200 Quadratmeter für den Lebensmittelmarkt. „Die Regale sind kundenfreundlicher, nicht so hoch, auch kleinere Menschen kommen an Waren weiter oben gut ran“, erklärt er.
Auch für die 30 Mitarbeiter ändert sich einiges. Der Leiter des Getränkemarktes Uwe Kühnel hat dann mit 400 Quadratmetern mehr Fläche, mehr Ware, mehr Personal und auch mehr Verantwortung. Im
Eingangsbereich entstand ein Café. Die Backwaren werden nicht mehr von einer Bäckerei fertig angeliefert, sondern aus sogenannten Teiglingen im Markt gebacken. Nur das Brot kommt weiterhin von der Bäckerei Ried. Einen Blumenladen wie bisher wird es am neuen Standort nicht mehr geben, die Poststelle dagegen bleibt wie gewohnt.
Vor dem neuen Gebäude gibt es mit 120 statt 50 deutlich mehr Parkplätze als vorher und klar ausgezeichnete Behindertenparkplätze. „Alles großzügiger und zeitgemäßer“, fasst Stefan Klaus zusammen.
Bis zur letzten Minute wurde im Markt fleißig gearbeitet: Techniker installierten Software, Lücken in den Regalen wurden aufgefüllt und draußen wurden noch die letzten Pflanzen eingebuddelt, damit die Kunden am heutigen Eröffnungstag ein neues Einkaufserlebnis haben können.