Neue EVWSpitze wehrt sich gegen geplante Nutzungsgebühren
Neuwahlen Auf Marcus Schmidt folgt an der Vereinsspitze des Eissportvereins nun ein Trio. Die Zukunft der Eishallennutzung ist Thema
Bad Wörishofen Nach der „Saison zum Vergessen“, wie es der Sportliche Leiter des EV Bad Wörishofen, Thomas Paul, nannte, steuert der Eissportverein unter neuer Führung in die Zukunft. Bei der Mitgliederversammlung im Eisstadion wählten die anwesenden zehn stimmberechtigten Mitglieder ein neues Führungstrio.
Peter Wild, Christoph Seitz und Philipp Appel heißen die neuen drei geschäftsführenden Vorsitzenden des EV Bad Wörishofen. Sie lösen den bisherigen Vorsitzenden Marcus Schmidt sowie Thomas Paul ab. „Man kann Euch für Eure Arbeit nur ganz großes Lob zollen. Die letzten zwei Jahre waren nicht leicht“, sagte Peter Wild nach der Wahl. In der Tat hat der EVW schon ruhigere Zeiten erlebt. Die Trainer gaben sich im Seniorenbereich die Klinke in die Hand, sportlich trat man trotz hochkarätiger Kontingentspieler auf der Stelle. Was auf dem Eis nicht gelang, wurde neben dem Eis dafür erfolgreich angepackt: Die neue Bande im Eisstadion, die vom DEL-Klub Düsseldorfer EG gebraucht übernommen wurde, ist ebenso eine Investition in die Zukunft, wie die neue Eismaschine.
Als die Arbeiten fertiggestellt waren, die Hygienekonzepte vorlagen und man teilweise schon erste Saisonspiele absolviert hatte, kam im vergangenen November der nächste Lockdown. Weder Eishockeyspiele noch Eislaufschule oder öffentlicher Lauf waren mehr möglich. Das merkte man am Kassenstand. Wurden im Geschäftsjahr 2019/20 noch rund 103.500 Euro vom EVW umgesetzt, so waren es im Geschäftsjahr 2020/21 nur noch rund 25.400 Euro. „Wir stehen trotzdem gut da, weil wir natürlich auch viel weniger Ausgaben hatten“, sagte Marcus Schmidt.
Das Wichtigste sei für die kommende Saison, dass wieder Kinder den Weg zum Eishockey finden. „Wir hatten 2019 von 35 Kindern aus der Eislaufschule zwölf Kinder für unsere U9- und U11-Mannschaften gewinnen können“, sagte Peter Wild, der für die Eislaufschule mitverantwortlich war. „Im letzten Jahr hatten wir am 1. November 40 Kinder auf dem Eis – und mussten am 2. November den Betrieb einstellen. Zum Glück haben wir schon einige Zusagen für den Eishockeynachwuchs“, sagt Wild.
Er sieht den Verein an der Spitze nun deshalb gut aufgestellt, weil die Arbeit allein kaum zu schultern ist und zudem alle drei geschäftsführenden Vorsitzenden ihre unterschiedlichen Stärken miteinbringen können. So habe Wild die Erfahrungen aus der Eislaufschule, Appel war bislang Jugendleiter und wird diese Sparte weiterhin bearbeiten und Seitz ist das Bindeglied zur ersten Mannschaft und übernimmt zudem die Aufgabe des Kassiers. Als Schriftführer fungiert Simon Hassmann, als Beisitzer wurden Birgit Marion, Jennifer Frieling und der Vorsitzende des Fördervereins, Armin Egger, gewählt.
Erste Amtshandlung des neuen Vorstands war eine Abstimmung über die Ehrenamtspauschale. Diese solle dem Vorstand ausbezahlt werden, würde dann aber wieder als Spende in den Verein zurückfließen. Das wurde einstimmig beschlossen.
Armin Egger berichtete schließlich noch von einem Gespräch mit Bürgermeister Stefan Welzel, bei dem die angekündigte Benutzungsgebühr für die Eishalle das Thema war. Seiner Ansicht nach hätte der Stadtrat „keine Ahnung davon, was hier in den letzten 40, 50 Jahren aufgebaut wurde“. Vor allem nicht, von wem. „Die Eishalle wurde nicht von der Stadt gebaut, genauso wenig wird sie von der Stadt rundum versorgt. Das machen die Vereine“, sagte Egger. Zusammen mit dem Eiskunstlaufverein wolle man nun sämtliche Eigenleistungen der Vereine in den vergangenen Jahren dokumentieren. „Die Hälfte des Stadions besteht aus Eigenleistungen“, so Egger. Er sieht ein Entgelt für Eisstunden von ein bis maximal zwei Euro für gerechtfertigt. Die Stadt Bad Wörishofen habe ursprünglich 100 bis 120 Euro pro Stunde in den Raum gestellt.