Mindelheimer Zeitung

Google listet offizielle Infos an prominente­r Stelle

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Google wird künftig bei Suchanfrag­en zu den Wahlen in Deutschlan­d gesicherte Informatio­nen in einem eigenen Infobereic­h anzeigen. Das kündigte das Unternehme­n in Berlin an. Dabei geht es um Antworten auf Fragen wie „Wann startet die Briefwahl?“, „Wie wähle ich?“oder „Welche Parteien treten zur Bundestags­wahl an?“. Die „Anleitung zum Wählen“beruht nach Angaben von Google auf Informatio­nen des Bundeswahl­leiters. Man wolle damit die Verbreitun­g von Falschinfo­rmationen verhindern, sagte die Leiterin des Google News Lab in der DACH-Region, Isabelle Sonnenfeld. Auch YouTube werde ab sofort verlässlic­he Informatio­nen zur Wahl zur Verfügung stellen. In der Suchfunkti­on werde es einen Infobereic­h zu den zugelassen­en Parteien und den jeweiligen Kandidaten geben. das heutige Sibiu, versprach, „Schritt für Schritt“ein „normales und gebildetes Rumänien“zu schaffen.

Iohannis Sieg im Jahr 2014 war eine Überraschu­ng, denn der damals amtierende Premiermin­ister, Victor Ponta, galt als klarer Favorit. Zumal Iohannis im Wahlkampf nicht immer eine glückliche Figur gemacht hatte. So hatte er etwa Schwierigk­eiten zu beantworte­n, wie er als Physiklehr­er gleich fünf Immobilien erwerben konnte. Er verwies darauf, dass er eifrig Nachhilfes­tunden gegeben habe und sich viel eher andere Lehrer fragen sollten, warum es ihnen nicht gelungen sei, es ihm gleichzutu­n. Eine Antwort, die ihm jahrelang Negativsch­lagzeilen einbrachte.

In den ersten zwei Jahren seiner Amtszeit machte er sich in der Öffentlich­keit rar. Er galt zudem als arrogant und wurde von der Opposition als „der Stumme“gehänselt. Seine privaten Auslandsre­isen wurden immer wieder kritisiert.

Die Passivität des Präsidente­n war eine Ursache dafür, dass die sozialdemo­kratische Partei PSD bei der Parlaments­wahl 2016 einen Erdrutschs­ieg einfahren konnte. Der damalige PSD-Parteichef, Liviu Dragnea, peitschte daraufhin eine Justizrefo­rm durch, die in der EU Alarm auslöste. Die postkommun­istische Regierung hatte das Ziel, alle wichtigen Institutio­nen lahmzulege­n. Die Sozialdemo­kraten versuchten zudem, die populäre Leiterin der Antikorrup­tionsbehör­de (DNA), Laura Kövesi, zu entmachten. Jetzt erst wurde Iohannis aktiver. Doch er erlitt eine bittere Niederlage, als er 2018, auf Druck der Regierung, die Chef-Korruption­sermittler­in tatsächlic­h absetzen musste. Viele Rumänen gingen auf die Straße, um zu protestier­en, Iohannis büßte an Sympathie ein.

Was Rumäniens Außenpolit­ik betrifft, verfolgte der Präsident allerdings eine klare Linie: klar pro EU, klar pro Nato. Von Anfang an suchte er den engen Kontakt zur deutschen Kanzlerin Angela Merkel, später allerdings auch zu USPräsiden­t Donald Trump. In seiner ersten Amtszeit arbeitete Iohannis stärker für ein besseres Image Rumäniens im Ausland, Verbesseru­ngen im Inneren des Landes folgten erst an zweiter Stelle.

In der Wahlkampag­ne für eine zweite Amtszeit setzte er auf den Machtkampf mit den Sozialdemo­kraten. Inoffiziel­l galt er als Chef der National-Liberalen – gleichzeit­ig war ihm jedoch klar, dass er keine Chance in der Präsidents­chaftswahl haben würde, falls Laura Kövesi antreten würde. Daher unterstütz­te er erfolgreic­h ihre Kandidatur für das Amt der künftigen Generalsta­atsanwälti­n der europäisch­en Staatsanwa­ltschaft.

Dann überstürzt­en sich die Ereignisse: Im Mai 2019 wurde der PSDChef Liviu Dragnea wegen Amtsmissbr­auchs und Wahlbetrug­s endgültig verurteilt. Ein Sieg für die Unabhängig­keit der Justiz, ein klarer Sieg für Iohannis. Die Rumänen wählten ihn erneut zum Präsidente­n, allerdings sank die Wahlbeteil­igung auf ein Rekordtief. Die sozialdemo­kratische PSD erlitt eine historisch­e Niederlage. Der Kampf gegen die Corona-Pandemie erwies sich schließlic­h für Iohannis als perfekte Bühne – zumindest zunächst.

Dass Iohannis und seine Nationalli­berale Partei bis 2014 mit den sind in den Westen ausgewande­rt. Im Jahr 2021 sind Gender-Themen und sexuelle Aufklärung an den Schulen weiterhin tabu, obwohl Rumänien die meisten minderjähr­igen Mütter in Europa aufweist.

Auch die Chance zu einer historisch­en Versöhnung zwischen Rumänen und Ungarn nutzte der Präsident nicht. Stattdesse­n heizte er die Stimmung mit populistis­chen Parolen gegen die ungarische Minderheit im Land an.

Für seine verbleiben­den drei Jahre als Präsident Rumäniens wird Klaus Iohannis – stolzer Franz-Josef Strauß-Preisträge­r 2018, KaiserOtto­und Karlspreis­träger 2020 – versuchen müssen, seine eigene Partei möglichst geräuschlo­s zu reformiere­n. Denn offene interne Machtkämpf­e würden nur der sozialdemo­kratischen PSD und den Rechtsextr­emisten in die Karten spielen. Wer ihm im Amt folgt, ist kaum absehbar. Viele Rumänen wünschen sich, dass Laura Kövesi ihre Arbeit in der Korruption­sbekämpfun­g in Rumänien eines Tages vollenden kann – als Präsidenti­n.

36, rumä‰ nisch‰ungarische­r Jour‰ nalist, arbeitet derzeit über ein Austauschp­rogramm in unserer Redaktion.

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Istvan Deak,

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