Warum Wespen im August lästiger sind
Was wirklich gegen die Insekten hilft
Hilpoltstein Wespen sind derzeit besonders aufdringlich. Warum? Die Wespenvölker sterben im Spätsommer und Herbst, nur die frisch geschlüpften Königinnen überleben und überwintern. Im August haben die gelb-schwarzen Insekten daher verstärkt Appetit auf Obstkuchen, Saft, Limonade und Fleisch auf Terrasse, Balkon und Garten. Denn während sie bis dahin nur Eiweiß zur Aufzucht ihrer Larven benötigt und gesammelt haben, fliegen die Tiere nun aus, um für sich selbst Futter zu sammeln und ihr Nest zu verteidigen, erklärt der Landesbund für Vogelschutz in Bayern LBV.
Viele der bekannten Tipps gegen Wespen aber helfen nicht. So sind etwa auf den Tisch gelegte Kupfermünzen nutzlos, erklärt LBV-Biologin Angelika Nelson. Fangfallen oder etwas abseits zur Ablenkung ausgelegtes Futter haben sogar den gegenteiligen Effekt: Statt die Tiere wegzulocken, werden erst recht noch mehr Wespen angelockt.
Stattdessen helfe etwa ein simulierter Regenschauer: Wasser mit einem Zerstäuber versprühen, empfiehlt Nelson. Dann ziehen sich die Tiere in ihr Nest zurück. Und wenn die Wespen mal da sind, so schwer das klingt: Ruhig bleiben, nicht hektisch oder gar in Panik nach ihnen schlagen. Denn bei der Nahrungssuche reagieren Wespen erst mal nicht per se aggressiv, sondern nur, wenn sie sich bedroht fühlen, wehren sie sich. Daher sollte man Wespen auch auf keinen Fall wegpusten, da das Kohlendioxid in der Atemluft auf sie wie ein Alarmsignal wirkt. Es versetzt sie in Angriffsstimmung.
Zudem sollte man ihnen einfach nichts Verlockendes anbieten – also Saftgläser und Lebensmittel abdecken sowie nach dem Essen sofort wieder ins Haus räumen. Und Kindern nach dem Trinken und Essen direkt den Mund abwischen.