Mindelheimer Zeitung

Bahnkunden brauchen starke Nerven und viel Geduld

Am Buchloer Bahnhof stehen die Züge still. So regieren die Reisenden darauf

- VON MATTHIAS KLEBER » Fahrpläne im Internet unter: reiseausku­nft.bahn.de

Buchloe Das Leben in vollen Zügen genießen. Das können die Fahrgäste der Deutschen Bahn seit Dienstagna­cht leider nicht mehr. Normalerwe­ise ein Drehkreuz für Pendler und Urlauber, liegt der Buchloer Bahnhof seit Dienstagna­cht weitestgeh­end lahm. Wegen des Tarifstrei­ks der Lokomotivf­ührer müssen Passagiere auf Alternativ­en umsteigen – oder eine Menge Geduld mitbringen.

„Man muss sich halt arrangiere­n, irgendwie klappt das dann schon“, sagt Fahrgast Torben Kleinhause­r. Er selbst müsse beruflich täglich nach München. Da sei man schon von vorn herein auf Verzögerun­gen eingestell­t. Deswegen sehe er die Lage gelassen. „Es ist nichts Neues, dass die Bahn Probleme macht“, ergänzt er. „Da muss man sich nicht unnötig noch aufregen.“So wie ihm geht es vielen Reisenden, die sich für die Deutsche Bahn entscheide­n. „Die meisten Fahrgäste sind eigentlich recht entspannt“, sagt eine Buchloer Serviceang­estellte. „Die Streiks sind ja auch im Vorhinein kommunizie­rt, sodass man sich zumindest etwas darauf einstellen kann.“Nur selten gebe es Stress mit uneinsicht­igen Kunden, was natürlich auch nachvollzi­ehbar sei.

„Klar sind die Leute verärgert, wenn sie spontan auf andere Verkehrsmi­ttel umsteigen müssen.“Aber mehr als aus Kulanz den Fahrpreis zu erstatten oder auf einen späteren Zug zu vertrösten, könne sie auch nicht machen, ergänzt sie.

Außerdem liegt der Bahnverkeh­r nicht gänzlich still. „Ein paar Züge fahren weiterhin und nicht alle Gewerkscha­ftsmitglie­der sind in den Streik getreten.“So versuche man in Verbindung mit Schienener­satzbussen, die Ausfälle so gut es geht zu kompensier­en. Dennoch seien alle Bereiche des Schienenve­rkehrs stark betroffen: sowohl Nah- und Fernzüge des Personenve­rkehrs als auch der Güterverke­hr.

Als Tipp gibt die Bahnangest­ellte, sich frühzeitig zu informiere­n. „Es macht sicherlich Sinn, vorher im Internet zu schauen oder am Schalter nachzufrag­en, wie die Lage aussieht.“So könnten die Reisenden unliebsame­n Überraschu­ngen aus dem Weg gehen und sich rechtzeiti­g nach Alternativ­en umsehen. Die bundesweit­en Streiks, die die Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer – kurz GDL – nach einer Urabstimmu­ng ausgerufen hat, sollen noch bis Freitagnac­ht andauern.

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