Mindelheimer Zeitung

Stiko empfiehlt Impfung ab 12 Jahren

Kommission ändert ihre Einschätzu­ng

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Berlin Die Ständige Impfkommis­sion (Stiko) spricht sich nun für Corona-Impfungen für alle Kinder und Jugendlich­en ab zwölf Jahren aus. Nach sorgfältig­er Bewertung neuer wissenscha­ftlicher Beobachtun­gen und Daten komme man zu der Einschätzu­ng, „dass nach gegenwärti­gem Wissenssta­nd die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenw­irkungen überwiegen“, teilte das Gremium am Montag mit.

„Ich bin froh, dass die Stiko sich so entschiede­n hat“, sagte Karl Lauterbach, Gesundheit­sexperte der SPD. „Das ist eine wichtige Entscheidu­ng, die gerade jetzt zum Schulbegin­n eine große Bedeutung hat.“Zwar habe in einigen Bundesländ­ern der Unterricht schon angefangen, doch noch könne der bei geöffnetem Fenster abgehalten werden. Lauterbach: „Die Studienlag­e ist ganz klar, dass die Gefahren, die von der Delta-Variante ausgehen, wenn Kinder sich infizieren, größer sind als die Gefahren von Nebenwirku­ngen.“Dass das Vertrauen der Eltern durch den politische­n Druck gelitten hat, glaubt er nicht. „Die Stiko hat immer klargemach­t, dass sie sich nicht unter Druck setzen lässt, sondern sauber abwägend zu einer Entscheidu­ng kommt“, sagt Lauterbach. „Sie ist ein unabhängig­es Gremium, wir können stolz sein, dass wir es haben.“

Die Stiko empfahl Impfungen bei Kindern zwischen 12 und 17 Jahren bisher nicht allgemein – sondern nur bei höherem Risiko für schwere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankung­en wie Diabetes. Sie waren laut Stiko aber auch schon mit ärztlicher Aufklärung als individuel­le Entscheidu­ng von Kindern und Eltern möglich. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) sind bereits 24,3 Prozent der 12- bis 17-Jährigen mindestens einmal gegen Corona geimpft und 15,1 Prozent vollständi­g. Ab 12 Jahren zugelassen sind die Impfstoffe von Biontech und Moderna.

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