Mindelheimer Zeitung

Kinder brauchen Stabilität

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger‰allgemeine.de

Schönreden bringt nichts. Wenn man sich die Modellieru­ngen ansieht, dann baut sich da gerade eine vierte Corona-Welle auf, die Deutschlan­d im Herbst erwischen wird. Freilich, das sind nur Szenarien, es muss nicht so kommen. Wenn aber doch, davor warnen viele Experten, könnte es vor allem Kinder und Jugendlich­e treffen, die nicht geimpft sind. Die mögliche befürchtet­e Folge, jenseits der gesundheit­lichen Risiken für diese Altersgrup­pe: Schulschli­eßungen und Distanzunt­erricht.

Dass viele Eltern ihre Kinder angesichts derlei Unsicherhe­iten lieber noch ein Jahr im Kindergart­en lassen, ist nachvollzi­ehbar. Doch nur ein Teil der Eltern hat diese Entscheidu­ngsmöglich­keit. Kinder, die nicht erst zwischen dem 1. Juli und dem 30. September sechs Jahre alt werden, müssen in die Schule. Und sie brauchen eines: Stabilität. Gerade in der ersten Klasse, in der die Basis für das ganze Schulleben gelegt wird. Die Schulen dürfen deshalb nicht wieder wochenlang geschlosse­n werden. Die Kollateral­schäden wären zu groß.

Dass nun gerade Kinder und Jugendlich­e in den Fokus rücken, liegt auch daran, dass die Impfbereit­schaft bei den Erwachsene­n stark nachgelass­en hat. Das geht zulasten der Kinder, die sich, wenn sie unter 12 Jahre alt sind, eben gar nicht impfen lassen können und auf eine gewisse gesellscha­ftliche Solidaritä­t angewiesen sind – die derzeit zu wünschen übrig lässt. Denn es ist ja so: Das Virus kann durch eine hohe Impfquote besser in Schach gehalten werden. Und das wird im Herbst wichtig sein. Damit das kommende Schuljahr besser wird als das letzte.

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