Eders Verbot macht keinen Sinn
Sollte man öffentlich vermehrt auf Corona-Schutzmaßnahmen wie die Impfung samt den möglichen Angeboten hinweisen, auch in Schulen? Ja, das sollte man – und das wird auch längst so gemacht. Kurz vor den Sommerferien nannte Bayerns Kultusminister in einem Elternbrief, der über die Schulen verteilt wurde, Impfungen das „wirksamste Mittel gegen das Corona-Virus“. Der Brief war versehen mit der Bitte an die Eltern, sich impfen zu lassen, versehen mit allen Hinweisen auf damals gültige Einschränkungen für Kinder- und Jugendliche und dem Vermerk: selbstverständlich auf freiwilliger Basis. Landrat Alex Eder hat den Hinweis an Schulen auf den Sonderimpftag des Landkreises für Kinder und Jugendliche dagegen verboten.
Dass die Stiko die Impfung für Kinder und Jugendliche damals noch nicht uneingeschränkt empfohlen hat, ist richtig – den Sonderimpftag für Kinder und Jugendliche hat das Landratsamt aber trotzdem eingeführt. Dass dieser dann nicht auch an Schulen angekündigt werden darf, macht keinen Sinn; ebenso wenig Eders Einordnung zur Freiheit an Schulen von politischen wie gesundheitspolitischen Werbeaushängen. Grundsätzlich ist das richtig, aber die Corona-Impfung ist eben kein gesundheitspolitisches Werkzeug sondern eine medizinische Maßnahme zur Bekämpfung einer Pandemie.
Der Landkreis Unterallgäu hinkt mit seinen Impfquoten dem bayernweiten Schnitt gewaltig hinterher, vom Bundesdurchschnitt gar nicht erst zu reden.
Mehr Hinweise auf die bestehenden Angebote wären da sicher nicht verkehrt, wenn man im Herbst nicht wieder von hohen Infektionszahlen im Unterallgäu überrascht werden will.