Wegen Corona musste ein Jubiläum verschoben werden
Alpenverein Die Mindelheimer Hütte ist bereits 2020 hundert Jahre alt geworden. Gefeiert wird erst jetzt
Mindelheim Wegen Corona konnte 2020 das Jubiläum „100 Jahre Mindelheimer Hütte“nicht gebührend gefeiert werden. Dies holt der Alpenverein nun Ende August mit einer Sternwanderung aus mehreren Richtungen und einem Festabend auf der Mindelheimer Hütte nach. Ebenfalls verschoben werden musste der Vortragsabend über Ereignisse und Anekdoten auf der Hütte anlässlich des Jubiläums. Dieser findet nun am Mittwoch, 8. September, 19.30 Uhr im Forum Mindelheim statt.
Bei der Jahresversammlung, die wegen der Pandemie ebenfalls verspätet stattfand, berichtete Vorsitzender Gerhard Groos, von einem Jahr, das ganz im Zeichen von Corona stand. Viele Touren und Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Nur im Sommer und Herbst seien einige Touren möglich gewesen. Auch die Mindelheimer Hütte konnte erst verspätet öffnen und nur eine geringere Zahl von Besuchern beherbergen, so dass lediglich 3000 Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr mit 12.000 Übernachtungen möglich waren.
Die Mitgliederzahl ist um 233 gewachsen und belief sich Ende 2020 auf 2866. Schatzmeister Michael Schwarz gab einen Überblick über die Finanzen, die ebenfalls unter den Coronaeinschränkungen litten. Aus den reduzierten Besucher- und Übernachtungszahlen auf der Mindelheimer Hütte und auch der Kletteranlage konnten 2020 nicht wie die Jahre zuvor Erlöse, sondern Mindereinnahmen in Höhe von rund 157.000 Euro verbucht werden. Insgesamt schließt das Jahr 2020 mit Mindereinahmen in Höhe von 113.00 Euro ab, was auch durch den Ersatzneubau auf der Mindelheimer Hütte bedingt ist. Durch entsprechende Darlehensaufnahmen und Rücklagenentnahmen sei die Finanzlage aber insgesamt weiter solide, so Schwarz. Im laufenden Jahr liegt das Hauptaugenmerk laut Schwarz auf dem Abschluss der Baumaßnahmen auf der Mindelheimer Hütte und einer Bettwanzenprophylaxe.
Im Bereich der Jugendarbeit engagiert sich der Alpenverein weiter, worüber die Jugendreferentin Carmen Reisländer einen Überblick gab. So war die Jugendgruppe „Seilschnecke“aktiv und auch in der Kinderklettergruppe waren bis zu 80 Kinder regelmäßig an der Mindelheimer Kletteranlage. In den Familiengruppen „Bergteenies“und „Mindelkraxler“verbrachten Kinder gemeinsam mit ihren Eltern Freizeit in den Bergen.
Hüttenreferent Max Wohlhaupter zeigte eindrucksvolle Bilder von den im Gebirge aufwendigen Baumaßnahmen auf der Mindelheimer Hütte. Im Mai 2020 ging es los, die alten Pufferspeicher im Gebäude der Materialseilbahn mussten ausgebaut und der Keller für den Einbau von Wasser, Abwasser Elektrik und erweiterter Technik vorbereitet werden. Der obere Stock wurde teilweise abgerissen und das Material über die Materialseilbahn oder per Hubschrauber ins Tal gebracht.
Im Juni wurden die Holzbauteile für den Aufbau des Erd- und Dachgeschosses vom Tal eingeflogen. Zur Saison 2021 konnten erstmals neue Einzelzimmer belegt werden.
Zum Abschluss fand die Neuwahl des Zweiten Vorsitzenden statt, da Jürgen Stehr nicht mehr zur Verfügung stand. Sein Nachfolger ist Rudi Engel jun, der bisher auch Schriftführer war- Er behält auch dieses Amt, bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden ist. Günther Maute wurde als Wegewart bestätigt. Ebenfalls Hans Hörmann, der Ausbildungsreferent bleibt. Fritz Wölfle wurde als Chronist und Rudi Engel sen. als Beirat (Stadtwache) wiedergewählt. Neuer Kletterturmreferent ist Georg Zimmermann, der sich auf seine neue Aufgabe freut. Gerhard Groos bedankte sich bei allen ehrenamtlichen Helfern, besonders bei Familie Stehr, die insgesamt rund 1500 Stunden an der Kletteranlage gearbeitet hat.