Zeigt er den „KilicInstinkt“?
Den FC Memmingen um Offensivspieler Gökalp Kilic erwartet in Bayreuth eine schwere Aufgabe
Memmingen „Manchmal ist unser Sport verrückt“, sagt Gökalp Kilic und lacht. Und mit seinem neuen Klub, dem Fußball-Regionalligisten FC Memmingen, braucht Kilic am Samstag wohl genau das: ein verrücktes Spiel. Denn den FCM erwatet ab 14 Uhr beim Topteam, der SpVgg Bayreuth (2. Platz/ 21 Punkte), eine schwere Aufgabe. Von bisher sieben Partien gewannen die Franken sechs (eine Niederlage). Kilic stellt klar: „Natürlich wird das schwierig. Aber wir fahren nicht hin, um zu verlieren.“Die insgesamt 300 Kilometer lange Reise solle sich schließlich lohnen.
Elf Zähler haben die Memminger bislang gesammelt und belegen damit Rang zwölf. Eine Quote, mit der der 21-Jährige zufrieden ist: „Anfangs haben wir ein bisschen gebraucht, um uns zu finden, weil im Kader viele Neue sind. Aber so langsam sind wir drin, haben ein paar Dreier geholt.“
Tatsächlich haben die Allgäuer ihre drei Liga-Saisonsiege allesamt in den zurückliegenden vier Spielen eingefahren – der Trend stimmt. Mit etwas mehr Glück hätte der FCM noch mehr Zähler sammeln können, glaubt der Neuzugang, der vor der laufenden Spielzeit vom Zweitligisten 1. FC Heidenheim zum FCM kam. Gegen Bayreuth soll nun der Schwung mitgenommen werden. „Wir müssen hinten die Null so lange es geht halten. Nach vorne geht immer irgendwas“, sagt der Angreifer, der eigenen Angaben zufolge am liebsten über den linken oder rechten Flügel stürmt. Nicht zuletzt auf ihn und seine Durchschlagskraft wird es ankommen, wenn gegen die Spielvereinigung Punkte eingeheimst werden sollen. Die Leistungen stimmten zuletzt, beim souveränen 3:1-Heimsieg über Schalding-Heining gelang Kilic sein erster Saisontreffer.
Zeigt er auch gegen Bayreuth seinen Killer-, oder besser: Kilic-Instinkt? „Als Offensivspieler will ich immer treffen oder Vorlagen geben. Das stärkt das Selbstvertrauen, dann fühle ich mich auf dem Platz wohler“, sagt der Angreifer. Er sei gut drauf und wolle der Mannschaft helfen, Punkte im Kampf gegen den Abstieg zu ergattern. Das sei das große Ziel, betont Kilic und ergänzt: „Wenn wir so auftreten wie zuletzt, schaffen wir das auch.“
Das Ausscheiden im Pokal unter der Woche bei Türkspor Augsburg (3:5 nach Elfmeterschießen) trübt die jüngste Bilanz etwas. Kilic litt auf der Tribüne mit – der Rücken zwickte.
Durch Verletzungen zum Zuschauen gezwungen wurde er auch in der abgelaufenen Spielzeit, in der er von Heidenheim an Regionalligist Ulm ausgeliehen war. „Ich konnte lange nicht spielen. Deswegen war es für mich wichtig, in dieser Saison wieder mehr Einsätze zu bekommen.“
Die Chancen darauf sah er in Memmingen besser als bei Heidenheim. Es folgte die Vertragsauflösung und die Unterschrift beim FCM, von dem Kilic von UlmerTeamkollegen viel Gutes gehört habe.