Der KitaNeubau wird billiger und dafür sogar besser
Soziales Weil der Staat hilft, wird in Zaisertshofen energieeffizient gebaut
Tussenhausen/Zaisertshofen Da staunten selbst altgediente Gemeinderäte: Die Planungen für den neuen Kindergarten in Zaisertshofen sehen das Beste vor, was derzeit in Sachen Energieeffizienz auf dem Markt ist und trotzdem soll der Neubau billiger werden, als würde man den herkömmlichen Weg wählen. Architektin Martina Weiser von Schuster engineering kam ins Schwärmen, als sie den Markträten erläuterte, welche Zuschussmöglichkeiten es heute gibt, um Neubauten nach dem neuesten Stand der Wärmedämmung und Energieeinsparung zu bauen.
So viel steht fest, der neue Kindergarten enthält alles, was derzeit die Technik bietet. Kein Wunder also, dass der Marktrat das rund 2,8 Millionen (ohne Zuschüsse) teure Projekt für ein „Effizienzgebäude 40 plus“einstimmig verabschiedete.
Wie schon mehrfach berichtet, will der Markt in Zaisertshofen auf dem Gelände des alten Sportplatzes einen neuen Kindergarten errichten. Dazu wird das ehemalige Sportheim abgerissen. Auf dem freigewordenen Areal sollen ein kleines Baugebiet und ein neuer Kindergarten entstehen. Der neue Kindergarten wird nach Fertigstellung 50 Kindergartenplätze und noch 15 Krippenplätze bieten.
Die Referentin ging auf die Energieeffizienz ein. Diese werde erreicht durch höheren Dämmstandard und Optimierung energetischer Verluste sowie effiziente Anlagentechnik und dem Einsatz regenerativer Energien. Weiser ging auch auf die verschiedenen Fördermöglichkeiten ein. „Wie hoch ihr Zuschuss ist, hängt davon ab, wie energieeffizient ihr Neubau ist“, rechnete sie vor.
Das kostet aber auch Geld. Der erhöhte Dämmstandard bei Bodenplatte, Wand und sowie Türen und Fenster wird mit 48.000 Euro angesetzt. Die Wärmebrückenreduzierung schlägt mit 36.000 Euro zu Buche, Mehrkosten verursachen auch eine verbesserte Gebäudetechnik in Höhe von 200.000 Euro. Insgesamt wird die Optimierung 310.000 Euro verschlingen. Die Expertin hatte dann aber auch noch eine beruhigende Mitteilung. Sie sprach von „tollen Förderbedingungen“für den Bau. Den Mehrausgaben stünden nämlich Fördermittel in Höhe von 328.000 Euro gegenüber. Hinzu kämen Einsparungen bei den Energiekosten von jährlich 8000 Euro. Und das Haus biete durch die Lüftungsanlage
Die neuen Anlagen sorgen auch für viel Komfort
hohen Komfort. So gibt es keine Zugluft im Kleinkinderbereich, Kühlung im Sommer sowie Nachtlüftung und geregelten Luftaustausch. Die viel diskutierten Raumlüfter für Schulen und Kindergärten seien kein Thema mehr.
Bürgermeister Johannes Ruf wies darauf hin, dass die Details mit dem Kindergartenpersonal besprochen seien. Und nachdem Dritter Bürgermeister Armin König nochmals gefragt hatte, ob man im Kostenrahmen bleibe und dies bejaht wurde, wurden sowohl der Bauantrag und die Zustimmung für die Ausführung des Baues nach den Richtlinien eines Effizienzgebäudes einstimmig angenommen. Der neue Kindergarten ist also auf dem bürokratischen Weg ein gutes Stück weitergekommen.