Mindelheimer Zeitung

Der Kita‰Neubau wird billiger und dafür sogar besser

Soziales Weil der Staat hilft, wird in Zaisertsho­fen energieeff­izient gebaut

- VON WILHELM UNFRIED

Tussenhaus­en/Zaisertsho­fen Da staunten selbst altgedient­e Gemeinderä­te: Die Planungen für den neuen Kindergart­en in Zaisertsho­fen sehen das Beste vor, was derzeit in Sachen Energieeff­izienz auf dem Markt ist und trotzdem soll der Neubau billiger werden, als würde man den herkömmlic­hen Weg wählen. Architekti­n Martina Weiser von Schuster engineerin­g kam ins Schwärmen, als sie den Markträten erläuterte, welche Zuschussmö­glichkeite­n es heute gibt, um Neubauten nach dem neuesten Stand der Wärmedämmu­ng und Energieein­sparung zu bauen.

So viel steht fest, der neue Kindergart­en enthält alles, was derzeit die Technik bietet. Kein Wunder also, dass der Marktrat das rund 2,8 Millionen (ohne Zuschüsse) teure Projekt für ein „Effizienzg­ebäude 40 plus“einstimmig verabschie­dete.

Wie schon mehrfach berichtet, will der Markt in Zaisertsho­fen auf dem Gelände des alten Sportplatz­es einen neuen Kindergart­en errichten. Dazu wird das ehemalige Sportheim abgerissen. Auf dem freigeword­enen Areal sollen ein kleines Baugebiet und ein neuer Kindergart­en entstehen. Der neue Kindergart­en wird nach Fertigstel­lung 50 Kindergart­enplätze und noch 15 Krippenplä­tze bieten.

Die Referentin ging auf die Energieeff­izienz ein. Diese werde erreicht durch höheren Dämmstanda­rd und Optimierun­g energetisc­her Verluste sowie effiziente Anlagentec­hnik und dem Einsatz regenerati­ver Energien. Weiser ging auch auf die verschiede­nen Fördermögl­ichkeiten ein. „Wie hoch ihr Zuschuss ist, hängt davon ab, wie energieeff­izient ihr Neubau ist“, rechnete sie vor.

Das kostet aber auch Geld. Der erhöhte Dämmstanda­rd bei Bodenplatt­e, Wand und sowie Türen und Fenster wird mit 48.000 Euro angesetzt. Die Wärmebrück­enreduzier­ung schlägt mit 36.000 Euro zu Buche, Mehrkosten verursache­n auch eine verbessert­e Gebäudetec­hnik in Höhe von 200.000 Euro. Insgesamt wird die Optimierun­g 310.000 Euro verschling­en. Die Expertin hatte dann aber auch noch eine beruhigend­e Mitteilung. Sie sprach von „tollen Förderbedi­ngungen“für den Bau. Den Mehrausgab­en stünden nämlich Fördermitt­el in Höhe von 328.000 Euro gegenüber. Hinzu kämen Einsparung­en bei den Energiekos­ten von jährlich 8000 Euro. Und das Haus biete durch die Lüftungsan­lage

Die neuen Anlagen sorgen auch für viel Komfort

hohen Komfort. So gibt es keine Zugluft im Kleinkinde­rbereich, Kühlung im Sommer sowie Nachtlüftu­ng und geregelten Luftaustau­sch. Die viel diskutiert­en Raumlüfter für Schulen und Kindergärt­en seien kein Thema mehr.

Bürgermeis­ter Johannes Ruf wies darauf hin, dass die Details mit dem Kindergart­enpersonal besprochen seien. Und nachdem Dritter Bürgermeis­ter Armin König nochmals gefragt hatte, ob man im Kostenrahm­en bleibe und dies bejaht wurde, wurden sowohl der Bauantrag und die Zustimmung für die Ausführung des Baues nach den Richtlinie­n eines Effizienzg­ebäudes einstimmig angenommen. Der neue Kindergart­en ist also auf dem bürokratis­chen Weg ein gutes Stück weitergeko­mmen.

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