Der heilige Josef und die neue Schulleiterin
Maristen Renate Sander baut von Januar an die kirchliche Grundschule in Mindelheim auf. Dass sie sich richtig entschieden hat, hat viel mit dem Patron der Familien zu tun
Mindelheim Jetzt aber wirklich und ohne weitere Verzögerung: Im September kommenden Jahres geht das Maristenkolleg mit einer neu gegründeten Grundschule an den Start. Bis dahin muss das Schulwerk der Diözese Augsburg noch kräftig investieren. Direktor Peter Kosak spricht von mindestens 400.000 Euro, die die Umbauarbeiten kosten werden.
Eigentlich hätte es bereits im September 2021 losgehen sollen. Auch eine Schulleiterin war bereits gefunden und im Mai 2020 öffentlich vorgestellt worden. Miriam Pientschik sollte die einzügige Schule bis September 2021 aufbauen. Dann aber war die Grundschullehrerin an anderer Stelle beim Schulwerk gefordert und übernahm die Leitung einer anderen kirchlichen Schule. Das Schulwerk verschob danach seine Pläne, auch wegen der Corona-Krise. Eine weitere Kandidatin sagte vor ein paar Monaten zu. Auch sie übernahm zwischenzeitlich eine andere Aufgabe.
Nun aber soll es wirklich etwas werden mit der Grundschule. Bürgermeister Stephan Winter hatte wiederholt beim Schulwerk nachgefragt, ob es auch beim Starttermin September 2022 bleibt. Denn die Kreisstadt Mindelheim wächst und mit ihr auch der Bedarf an Grundschulplätzen. Weil am Maristenkolleg 25 Grundschulkinder unterrichtet werden können, würde das zu einer Entspannung der Lage führen.
Peter Kosak versicherte, es bleibe nun beim Starttermin September 2022. Jetzt ist auch geklärt, wer die neue Schule aufbauen wird. Renate Sander wird zum 1. Januar 2022 bereits ans Maristenkolleg nach Mindelheim wechseln und dann Pionierarbeit leisten. Sander lebt in Kaufbeuren und ist in Speiden in der Gemeinde Eisenberg bei Pfronten aufgewachsen. Sie kommt aus einer richtigen Lehrerfamilie. Alle ihre fünf Geschwister sind Lehrer, ebenso ihre Eltern.
Schon als Kind hat sie Lehrerin gespielt, erzählte die 55-Jährige bei der Vorstellung im Maristenkolleg. In Augsburg hat Renate Sander studiert und danach 16 Jahre an der St.Martin-Grundschule in Marktoberdorf unterrichtet. Seit 14 Jahren ist sie an der Konradin-Grundschule in Kaufbeuren an einer Außenstelle im Einsatz. Wie später in Mindelheim ist auch diese Schule einzügig. Vier Lehrkräfte fördern hier die Schülerinnen und Schüler.
Sander hat zwei Söhne, 24 und 13 Jahre alt. Sander sagt, sie hat zwei große Leidenschaften: Schule und Kirche. Sie ist Kommunionhelferin, Lektorin, bereitet Familiengottesdienste vor und ist Schulmentorin. Eng verbunden ist sie mit dem Creszentia-Kloster in Kaufbeuren. Sie interessiert sich auch sehr für Sprachen. Englisch und Französisch spricht sie. Ihre künftigen Grundschülerinnen und Grundschüler will sie auch dafür begeistern.
Dass sie die richtige Wahl mit Mindelheim und dem Maristenkolleg getroffen hat, davon ist sie spätestens seit einem gemeinsamen Gebet in ihrer Heimatgemeinde überzeugt. Das hatte sich an den Patron der Familien gerichtet, den heiligen Josef. Und wie heißt die neue Schule in Mindelheim? St.-Josef-Grundschule.