Mindelheimer Zeitung

B 12‰Ausbau treibt Jengener um

Bürgervers­ammlung: Viele Fragen zum „Allgäu-Schnellweg“

- (alh)

Jengen Bürgermeis­ter Ralf Neuner sprach bei der Bürgervers­ammlung in Jengen schon eine knappe Stunde, als zum ersten Mal ein Raunen durch den Musikerrau­m im Gemeindeha­us ging: Der geplante B 12-Ausbau wurde thematisie­rt.

Eine von etwa 30 anwesenden Zuhörerinn­en und Zuhörern fragte, ob eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf dem „Allgäu-Schnellweg“möglich wäre. Das Thema sei auch schon bei der Anhörung im Zuge des Planfestst­ellungsver­fahrens der Regierung von Schwaben und dem Staatliche­n Bauamt besprochen worden, berichtete Neuner, und zwar mit einem klaren Ergebnis: „Gibt’s nicht.“

Neuner verwies aber auf die Bundestags­wahl in drei Wochen. Nach der Bildung einer neuen Regierung könnte sich daran eventuell noch etwas ändern. Eine weitere Zuhörerin fragte: „Bleibt es bei der Breite?“Laut Neuner gibt es auch bei der vorgesehen­en Straßenbre­ite von 28 Metern keine Verhandlun­gsspielräu­me mehr. „Manche Landwirte haben schon zu kämpfen damit“, betonte der Bürgermeis­ter. Er verwies jedoch auch darauf, dass der

Lärmschutz an der Trasse soll verbessert werden

Lärmschutz entlang der Trasse besser werde als ursprüngli­ch vorgesehen. „Die Zusage haben wir“, sagte Neuner.

Bis die B12 im Bereich Jengen ausgebaut wird, „werden noch ein paar Jahre ins Land ziehen“, vermutete der Bürgermeis­ter abschließe­nd.

Ein weiteres Thema war das Wachstum der Gemeinde. Die Einwohnerz­ahl ist leicht auf 2544 gestiegen, doch es habe dieses Jahr bereits etwa 40 Bauanträge gegeben. Die Neubaugebi­ete in Beckstette­n, Ummenhofen, Weicht und Jengen sind, laut Neuner, sehr gefragt. „Wir haben genug Einheimisc­he auf der Liste“, an die freien Bauplätze auch vergeben worden seien.

Im Zusammenha­ng mit der regen Bautätigke­it ergebe sich für die Gemeinde jedoch ein Problem: Die Kindertage­sstätten sind überfüllt. In der Kita St. Felizitas in Weinhausen sei deshalb eine Notgruppe im ehemaligen Feuerwehrr­aum im Keller eingericht­et worden. „Momentan brennt es einfach“, kommentier­te Neuner die Lage.

Die provisoris­chen Räume sollen genutzt werden, bis ein Erweiterun­gsbau fertig ist. Die Pläne dafür präsentier­te der Bürgermeis­ter den

Neuer Verein unterstütz­t Personen in „Schieflage“

Versammlun­gsteilnehm­ern. Zum Thema Kinder hatte eine Zuhörerin eine Anregung: Das Tor zum Spielplatz in Jengen sollte mit einem Riegel versehen werden. Momentan könnten die Kinder das Tor selbst öffnen – und seien schneller verschwund­en, als man schauen könne. Der Vorschlag erntete Zuspruch und wurde vom Bürgermeis­ter notiert.

Zum Schluss stellte Günter Rohrmoser noch den Jengener Bürgervere­in vor, der auf Vorschlag der Gewerbetre­ibenden gegründet wurde. Der Verein habe das Ziel, Senioren und „Personen in Schieflage“zu unterstütz­en. Der Jahresbeit­rag beläuft sich auf 15 Euro. „Ich glaube, das Geld ist gut angelegt“, sagte Neuner.

Dann gab es noch einen Veranstalt­ungstipp: Die Jengener Stockschüt­zen organisier­en nach der Corona-Pause am 17. September wieder eine Dorfmeiste­rschaft im Eisstocksc­hießen.

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