Mindelheimer Zeitung

Nicht alle Pflanzenab­fälle dürfen auf den Kompost

Garten Guter Kompostbod­en ist ein begehrtes Gut für die Beete. Doch wenn man bestimmte Reglen nicht beachtet, droht Gefahr

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Münster Längst nicht alle Pflanzenab­fälle aus dem Garten dürfen auf dem Komposthau­fen landen. Das gilt besonders, wenn die Pflanzen von Erregern befallen sind, die eine Fäule im Wurzel- oder Stängelber­eich oder Welkekrank­heiten auslösen. Solche Erreger werden beim Kompostier­vorgang nicht zuverlässi­g abgetötet. Hierzu zählen nach Angaben des Pflanzensc­hutzdienst­es der Landwirtsc­haftskamme­r Nordrhein-Westfalen Erkrankung­en wie Asternwelk­e, BuchsbaumT­riebsterbe­n und Kohlhernie.

Auch Fusarium- oder Sklerotini­a-Fäule an Gemüse oder Wurzelfäul­en an Erdbeerpfl­anzen sind ein

Ausschluss­kriterium für den Faulhaufen. Die Erreger dieser Erkrankung­en bilden demnach häufig widerstand­sfähige Dauerspore­n aus, mit denen sie lange im Boden und Kompost überdauern können.

Bringt man den Kompost irgendwann aus, würde man die Erreger wieder verschlepp­en und weiterverb­reiten. Auch ein Befall mit Schädlinge­n, die im Boden leben oder überdauern, ist ein Problem. Als Beispiele nennt der Pflanzensc­hutzdienst Nematoden – das sind winzige Fadenwürme­r – und Gemüseflie­gen. In dem Fall gehören Pflanzen ebenfalls nicht auf den Kompost. Das gelte auch für von Viren befallene Pflanzen sowie samentrage­nde Unkräuter und Wurzelunkr­äuter wie Quecke und Giersch.

Doch wohin mit diesem Pflanzenab­fall? Von Krankheite­n und Schädlinge­n befallene Pflanzen können über den Biomüll entsorgt oder bei Sammelstel­len für Grünabfäll­e abgegeben werden, schreibt der Pflanzensc­hutzdienst auf Nachfrage. In kommerziel­len Kompostier­ungsanlage­n werden demnach bei der

In großen Kompostanl­agen gehen die Erreger ein

Kompostier­ung höhere Temperatur­en erreicht als im Komposthau­fen im Garten. Man geht davon aus, so die Expertinne­n und Experten, dass hartnäckig­e Krankheite­n und Schädlinge diese Temperatur­en in den kommerziel­len Anlagen nicht überleben.

Sind Blätter und Früchte von Krankheite­n oder Schädlinge­n befallen, können sie dagegen durchaus im Garten kompostier­t werden. Etwa wenn Schorf, Mehltau, Blattfleck­enkrankhei­t oder Blattlausb­efall vorliegen. In diesem Fall müssten die kranken Pflanzente­ile aber sofort mit Erde oder anderem dichten Material wie Grasschnit­t abgedeckt werden, rät der Pflanzensc­hutzdienst. Das hindert die Erreger daran, sich etwa durch Sporen weiter zu verbreiten.

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Foto: Christin Klose, dpa Auch für den Kompost gelten Regeln.

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