Drehen mit Eberhofer: „Ein Traum wird wahr“
Freizeit Jürgen Stechele stand mit dem bayerischen Bond für den neuen Eberhofer-Krimi vor der Kamera. Mit Ermittlungen kennt sich der Hobby-Schauspieler aus – er ist im Hauptberuf Polizeikommissar in Bad Wörishofen
Bad Wörishofen Es ist schon eine Weile her, dass Til Schweiger in Bad Wörishofens Nachbarschaft zum Filmdreh ansetzte. Nun ist der Trailer zu „Die Rettung der uns bekannten Welt“zu sehen. Jürgen Stechele von der Polizeiinspektion Bad Wörishofen ist besonders gespannt auf den Kinostart – denn er hat mitgespielt. Derweil hat der Oberkommissar mit dem ungewöhnlichen Hobby schon das nächste Eisen im Feuer: Mit einer Rolle im neuen Eberhofer-Krimi erfüllte sich für Stechele vor wenigen Tagen ein Traum.
Ein Jeep rast an Jürgen Stechele vorbei, er weicht erschrocken zurück: Als Til Schweiger im vergangenen Herbst in Kaufbeuren Szenen für seinen neuen Kinofilm drehte, war auch eine Portion Action mit dabei. Zwei bis drei Minuten lang soll die Szene mit Stechele im Kinofilm zu sehen sein, hieß es damals. Ob es geklappt hat? „Ich weiß es nicht“, sagt der Polizist und lacht: „Ich gehe dann halt mal ins Kino, sobald der Film läuft.“Stechele nimmt es locker – aber bislang hat es immer geklappt. Denn der Auftritt bei Til Schweiger war nicht seine erste Rolle beim Film. In der beliebten Fernsehserie „Hubert ohne Staller“war er sogar recht prominent dabei. Stechele trug ein Plakat durch die Szene und wurde gemäß Drehbuch angesprochen. Als Komparse beim Film hat er seither Einiges erlebt, war nah dran an großen Produktionen.
Los ging das alles mit einer Bewerbung für eine Rolle in einem Eberhofer-Krimi. Stechele ist erklärter Eberhofer-Fan. Damals hat das nicht geklappt – aber nun hatte Stechele Erfolg. Am vergangenen Dienstag war der Westendorfer zu Dreharbeiten in München, wo die neue Eberhofer-Krimikomödie „Guglhupfgeschwader“entsteht. „Ein Traum wurde wahr“, freut sich Stechele. Drehort war ein Nachtclub in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs. Stechele spielt einen Türsteher. Eine Rolle, die man dem ehemaligen Spitzen-Ringer durchaus abnimmt.
Ganz anders sei es gewesen als beim Dreh mit Til Schweiger, berichtet Stechele. „Auch die Komparsen waren da ganz nah dran, noch näher als bei Til Schweiger“, sagt er. Gedreht wurde ausschließlich in Innenräumen, während bei Schweiger alles im Freien stattfand. Eine sehr lustige Szene sei es gewesen, sagt Stechele. Eberhofer trifft darin auf den Metzger Simmerl. Fans der Bücher und Filme wissen: das verspricht Gaudi.
Von den Schauspielern ist Stechele begeistert. „Lauter nette, lustige Typen“, seien das, allen voran Sebastian Bezzel, der den schrulligen Bayern-Cop verkörpert, den bayerischen Bond, wie Fans gerne sagen.
Flexibel müsse man als Komparse aber schon sein, sagt Stechele. Aus seiner Rolle etwa wurde spontan ein gelangweilter Security-Mitarbeiter. Also: möglichst gelangweilt aussehen. Ein anderer Komparse wurde flugs zum Barkeeper.
Auf das Ergebnis der Dreharbeiten ist Stechele schon gespannt – auch, weil er Eberhofer-Erfinderin Rita Falk von seinem Auftritt erzählt hat. „Ja, die Welt ist klein“, sagt Stechele und lacht. Er hat die Autorin als Zuschauerin eines Wettkampfes der Ringer in Westendorf getroffen. Dass sein Hobby auf den Alltag abfärbt, räumt Stechele ein – beim Filmegucken. „Ich schaue mittlerweile mit anderen Augen und vor allem auf den Hintergrund von Szenen“, sagt er. „Da fällt mir dann oft auf, wie viele Komparsen da eigentlich im Einsatz sind.“