Mindelheimer Zeitung

Drehen mit Eberhofer: „Ein Traum wird wahr“

Freizeit Jürgen Stechele stand mit dem bayerische­n Bond für den neuen Eberhofer-Krimi vor der Kamera. Mit Ermittlung­en kennt sich der Hobby-Schauspiel­er aus – er ist im Hauptberuf Polizeikom­missar in Bad Wörishofen

- VON MARKUS HEINRICH

Bad Wörishofen Es ist schon eine Weile her, dass Til Schweiger in Bad Wörishofen­s Nachbarsch­aft zum Filmdreh ansetzte. Nun ist der Trailer zu „Die Rettung der uns bekannten Welt“zu sehen. Jürgen Stechele von der Polizeiins­pektion Bad Wörishofen ist besonders gespannt auf den Kinostart – denn er hat mitgespiel­t. Derweil hat der Oberkommis­sar mit dem ungewöhnli­chen Hobby schon das nächste Eisen im Feuer: Mit einer Rolle im neuen Eberhofer-Krimi erfüllte sich für Stechele vor wenigen Tagen ein Traum.

Ein Jeep rast an Jürgen Stechele vorbei, er weicht erschrocke­n zurück: Als Til Schweiger im vergangene­n Herbst in Kaufbeuren Szenen für seinen neuen Kinofilm drehte, war auch eine Portion Action mit dabei. Zwei bis drei Minuten lang soll die Szene mit Stechele im Kinofilm zu sehen sein, hieß es damals. Ob es geklappt hat? „Ich weiß es nicht“, sagt der Polizist und lacht: „Ich gehe dann halt mal ins Kino, sobald der Film läuft.“Stechele nimmt es locker – aber bislang hat es immer geklappt. Denn der Auftritt bei Til Schweiger war nicht seine erste Rolle beim Film. In der beliebten Fernsehser­ie „Hubert ohne Staller“war er sogar recht prominent dabei. Stechele trug ein Plakat durch die Szene und wurde gemäß Drehbuch angesproch­en. Als Komparse beim Film hat er seither Einiges erlebt, war nah dran an großen Produktion­en.

Los ging das alles mit einer Bewerbung für eine Rolle in einem Eberhofer-Krimi. Stechele ist erklärter Eberhofer-Fan. Damals hat das nicht geklappt – aber nun hatte Stechele Erfolg. Am vergangene­n Dienstag war der Westendorf­er zu Dreharbeit­en in München, wo die neue Eberhofer-Krimikomöd­ie „Guglhupfge­schwader“entsteht. „Ein Traum wurde wahr“, freut sich Stechele. Drehort war ein Nachtclub in der Nähe des Münchner Hauptbahnh­ofs. Stechele spielt einen Türsteher. Eine Rolle, die man dem ehemaligen Spitzen-Ringer durchaus abnimmt.

Ganz anders sei es gewesen als beim Dreh mit Til Schweiger, berichtet Stechele. „Auch die Komparsen waren da ganz nah dran, noch näher als bei Til Schweiger“, sagt er. Gedreht wurde ausschließ­lich in Innenräume­n, während bei Schweiger alles im Freien stattfand. Eine sehr lustige Szene sei es gewesen, sagt Stechele. Eberhofer trifft darin auf den Metzger Simmerl. Fans der Bücher und Filme wissen: das verspricht Gaudi.

Von den Schauspiel­ern ist Stechele begeistert. „Lauter nette, lustige Typen“, seien das, allen voran Sebastian Bezzel, der den schrullige­n Bayern-Cop verkörpert, den bayerische­n Bond, wie Fans gerne sagen.

Flexibel müsse man als Komparse aber schon sein, sagt Stechele. Aus seiner Rolle etwa wurde spontan ein gelangweil­ter Security-Mitarbeite­r. Also: möglichst gelangweil­t aussehen. Ein anderer Komparse wurde flugs zum Barkeeper.

Auf das Ergebnis der Dreharbeit­en ist Stechele schon gespannt – auch, weil er Eberhofer-Erfinderin Rita Falk von seinem Auftritt erzählt hat. „Ja, die Welt ist klein“, sagt Stechele und lacht. Er hat die Autorin als Zuschaueri­n eines Wettkampfe­s der Ringer in Westendorf getroffen. Dass sein Hobby auf den Alltag abfärbt, räumt Stechele ein – beim Filmegucke­n. „Ich schaue mittlerwei­le mit anderen Augen und vor allem auf den Hintergrun­d von Szenen“, sagt er. „Da fällt mir dann oft auf, wie viele Komparsen da eigentlich im Einsatz sind.“

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Foto: Stechele In München erfüllte sich für Jürgen Stechele (links) ein Traum: Der Kommissar aus Bad Wörishofen stand mit dem Kino‰Kommis‰ sar Franz Eberhofer alias Sebastian Bezzel (Mitte), Gordian Bichler (rechts) und anderen Darsteller­n für den neuen Eberhofer‰ Krimi vor der Kamera.

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