Es geht um Glück, Vertrauen und natürlich um Musik
Beim Jahreskonzert des Musikvereins Oberrieden stand der Abschied der Dirigentin im Mittelpunkt. Doch auch Musik und Unterhaltung kamen nicht zu kurz.
Oberrieden Sich nach vielen Jahren voneinander zu trennen, das ist meist eine emotionale Situation. Das zeigte sich auch beim traditionellen Jahreskonzert vom Musikverein Oberrieden. Immer am ersten und „dritten“Weihnachtsfeiertag finden die Konzerte statt. In diesem Jahr war es ein etwas trauriger Anlass: Dirigentin Marina Holzhey verabschiedete sich nach erfolgreichen elf Jahren. 2011 startete sie als Marina Beer und begann ihre musikalische Laufbahn an der Berufsfachschule für Musik in Krumbach. Sie absolvierte die staatliche Abschlussprüfung 2013. Gleichzeitig begann sie das Studium „Bachelor of Music“mit dem Hauptfach Blasorchesterleitung am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg. 2018 schloss sie das mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Gleichzeitig studierte sie ebenfalls als „Bachelor of Music“das Hauptfach Trompete, das sie 2019 ebenfalls erfolgreich abschloss. 2012 kam sie als 18-jährige Studentin zum Musikverein Oberrieden.
Bei dem ersten Abschiedskonzert bedankte sie sich dafür, dass die Musikerinnen und Musiker ihr die Chance gaben, als Dirigentin mit ihnen arbeiten zu können. Sie sagte: „… dass ihr mir das Vertrauen gegeben habt. Ohne diese Chance wäre meine Laufbahn sicherlich anders verlaufen. Ihr wart während meines Studiums immer das Orchester Nummer eins!“Der Musikverein Oberrieden sei ein Verein mit einem tollen Vereinsleben: „Dafür ein herzliches Dankeschön!“Es sei immer ein freundschaftliches Verhältnis gewesen, denn die Freundschaft sei ganz großgeschrieben worden, nicht nur im Musikalischen sei eine große Vertrautheit und starke Verbundenheit entstanden: „Das ist das große Glück, das ich heute mitnehmen kann.“
Die Vorsitzende Johanna Haug drücke es in Reimen aus: „Elf Jahre Gemeinschaft und Probenarbeit, die gute Erinnerung daran bleibt…“. Im Konzertprogramm ging es zunächst auf die Reise zum „Mount Everest“(Rossano Galante), um dann mit „The Seafarer“ die großen Ozeane zu erleben. Schließlich reisten die Musikanten und Gäste mit „Major Tom“ins Weltall. Geerdet wurden alle mit der „Salletmayr Polka“von Patrick Prammer. Es war ein weites „Panorama“, das mit dem Marsch von Thomas G. Greiner erfahrbar wurde. Da kamen alle nicht am Zauberer von Oz vorbei, vor allem nicht ohne die Reise „Over the Rainbow“zu machen.
Wieder in der Heimat, rechtzeitig zum Fest der Liebe, landeten alle bei der „Alpenländischen Weihnacht“von Thomas Doss. Dann war es soweit „Time to say goodbye“zu sagen. Die Vorsitzenden Johanna Haug und Martin Mooser fanden die richtigen Worte. Sie überreichten Marina Holzhey ein beeindruckendes Geschenk und Blumen. Sie war zu Tränen gerührt. Tapfer überwand sie die Emotionen, die sich in der Zugabe mit der Polka „Eine letzte Runde“von Markus Nentwich widerspiegelte. Doch bevor der „RadetzkyMarsch“den Schlusspunkt setzte, konnte Hubert Fröhlich, stellvertretender ASM Bezirk 10 einige Mitglieder für ihre Treue zum Verein ehren: Sophia Borowski und Emanuel Epple erhielten für fünfzehn Jahre Urkunden und Ehrennadeln. Ein jeweils stolzes Vierteljahrhundert sind Barbara Rolf, Andreas Epple, Johannes Geiger und der Vorsitzende Martin Mooser beim Musikverein. Die D1-Prüfung bestand Sophie Müller mit Bravour und Emma Schmid die D2-Prüfung. Nathalie Sirch und Johanna Haug hatten die informative und launige Moderation übernommen. Die Vorsitzenden verkündeten, dass es inzwischen auch einen neuen Dirigenten gibt. Jürgen Rutz ist Tenorhornist bei „Blech und Co“und wurde kurz vorgestellt. In rund vier Wochen übernimmt er den Dirigentenstab beim Musikverein Oberrieden. Nach dem Abschied von Marina Holzhey wird es dann einen Neuanfang geben.
Im Konzert ging es auf eine musikalische Reise um die Welt.