Königliche Hoheiten beim Stadtoberhaupt
Für die Bad Wörishofer Sternsinger ist es eine besondere Ehre, dass sie jedes Jahr im Rathaus empfangen werden. Diesmal durften die Kinder an besonderer Stätte Platz nehmen.
Wörishofen Ehre, wem Ehre gebührt. Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass der deutsche Bundeskanzler Sternsinger empfängt. Auch beim bayerischen Ministerpräsidenten sind jedes Jahr Sternsinger zu Besuch. Eine ähnliche Tradition pflegt das Bad Wörishofer Rathaus. Seit den Zeiten von Altbürgermeister Klaus Holetschek ist das örtliche Rathaus die erste Station der Sternsinger. Vom noblen Empfang waren die Kinder und Jugendlichen, ihre Eltern und die Begleitungen angetan. Sie fühlten sich geehrt.
Ihnen wurde die Ehre des offiziellen Empfangs zuteil, da sie sich selbst ehrenamtlich in ihren Ferien engagieren und für andere einsetzen. Nachdem Kaplan Pater Joseph Nelluvelichira die Sternsinger am Mittwochfrüh in einer kurzen Andacht ausgesandt hatte, machten sich die als Heilige Drei Könige verkleideten Kinder auf den Weg von der Pfarrkirche St. Justina ins Rathaus. Bürgermeister Stefan Welzel und das Mitarbeiter-Team empfingen die Sternsinger herzlich.
Die Kinder durften in diesem Jahr erstmals sogar im großen Sitzungssaal Platz nehmen und sich mit Butterbrezen und Getränken stärken. Das Rathaus habe sich „sehr herzlich, offen und wertschätzend den Kindern gegenüber“gezeigt, sagte Birgit Davids dankbar. Die Mutter von zwei Kindern begleitet in diesem Jahr zum ersten Mal in Bad Wörishofen eine Sternsinger-Gruppe. „Ich erhoffe mir, dass unsere Kinder es verstehen, wie gut es uns geht. Gleichzeitig möchten wir die Kinder sensibilisieren, dass wir für andere Menschen sammeln und in diesem Jahr speziell für eine Region, die auch für uns wichtig ist“, meinte Birgit Davids und spielte damit auf die Schwerpunktregion der diesjährigen Sternsingeraktion an. Auch wenn jedes Jahr Hunderte Kinderhilfsprojekte mit den Sternsingergeldern unterstützt werden, wählt das kirchliche Hilfswerk „Die Sternsinger“jedes Jahr ein Land oder eine Region als Schwerpunkt aus. Damit wird die Aufmerksamkeit auf bestimmte Nöte und Bedürfnisse gelenkt. In diesem Jahr lautet das Thema „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“.
Die Sternsinger setzen sich dazu passend besonders für die Bewahrung der Schöpfung und den Klimaschutz ein. „Brandrodung, Abholzung und die rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen zerstören die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung der südamerikanischen Länder Amazoniens“, erläutert das kirchliche Hilfswerk in einer Mitteilung zur diesjährigen Aktion. In Südamerika und in vielen anderen Regionen der Welt würden sich Partnerorganisationen der Sternsinger dafür einsetzen, dass „das Recht der Kinder auf eine geschützte Umwelt“umgesetzt werde. Doch die Kinder sammeln nicht nur Spenden. Sie kommen wie die Weisen, die der biblischen Überlieferung zufolge von weit her nach Bethlehem gezogen waren, von der Krippe her. Sie verkünden die weihnachtliche Botschaft und singen davon: „Auch uns leuchtet heut‘ wie den Weisen der Stern“, heißt es ihn ihrem Lied. Dass es in dieser Welt der dunklen Nachrichten die leuchtende Aktion, die größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder, gibt, begrüßten der Bürgermeister und das Sternsingerteam. Die Sternsingeraktion stehe für ein Miteinander statt des vielen Gegeneinanders in dieser Welt, meinte Birgit Davids. „Wir zeigen mit dem Empfang, dass der Weg der Sternsinger ein wichtiger ist“, sagte Bürgermeister Stefan Welzel. Er ist froh über die Segenswünsche der Kinder und verknüpft mit dem Besuch der Sternsinger für das neu angebrochene Jahr die Hoffnung, dass „wir wertschätzend miteinander umgehen, die Meinung des anderen akzeptieren und gemeinsam gute Lösungen für die Herausforderungen, die uns die Krisen stellen, finden.“
„Den Segen der Sternsinger können wir immer gut gebrauchen“, stellte der Bürgermeister noch fest, während die Kinder sich bereits auf den Weg machten, um in diesen Tagen möglichst viele Häuser und Wohnungen zu besuchen. Rund 30 Kinder und Jugendliche und noch einmal so viele weitere jugendliche und erwachsene Helferinnen und Helfer beteiligen sich an der Sternsingeraktion der Pfarrei St. Justina. „Leider können wir längst nicht mehr alle Häuser mit Kindern besuchen. Dazu ist die Kurstadt in den vergangenen Jahren zu sehr gewachsen“, bedauern die Sternsingerverantwortlichen und weisen darauf hin, dass auch alle Gottesdienste am Dreikönigstag von Sternsingergruppen besucht werden.
Die Sternsinger der Pfarrei St. Justina sind heute und einzelne Gruppen auch am Freitag und Samstag noch unterwegs. In der Gartenstadt besuchen die Sternsinger die Familien und Haushalte, die einen Termin vereinbart hatten. In den Ortsteilen ziehen die Kinder am 6. Januar, dem Fest der Heiligen Drei Könige, durch die Straßen und besuchen die Menschen bei sich zu Hause.
> Spenden für die Aktion können auch auf das Konto der Pfarreiengemeinschaft überwiesen werden: IBAN: DE 38 7316 0000 0000 1153 55, Verwendungszweck: „Sternsingeraktion 2024“.