Ein „Dino“-Leben für den Eissport
Er ist Rentner, trotzdem war 2023 ein arbeitsreiches Jahr für Manfred Dörner. Kein Wunder, hat er doch allein über 670 Arbeitsstunden für die Sanierung des Eisstadions geleistet.
Türkheim Wohl kein anderer engagiert sich schon so lange so intensiv für den ESV Türkheim, wie Manfred „Dino“Dörner. Dass er im Jahr 2023 weitestgehend auf eigene Freizeitaktivitäten verzichtete, um über 670 Arbeitsstunden für die Komplettsanierung der Eisfläche samt Bande im Türkheimer Eisstadion zu leisten, war für ihn eine Herzensangelegenheit. „Dass die Sanierung so toll geklappt hat, war für mich das Schönste in diesem Jahr“, sagt er.
Ob Abbruch- oder Betonbohrarbeiten, Isolierung legen, Sockel betonieren, Schalungen setzen oder massenweise Material mit dem Anhänger besorgen, der handwerklich begabte ehemalige Betriebsschlosser arbeitete 2023 wie kein anderer bei der Sanierung des Eisstadions mit. Seit Jahrzehnten setzt er sich in außergewöhnlichem Umfang für den ESVT ein. „Ich habe in dem Verein so eine schöne Zeit erlebt, deshalb war ich immer motiviert, mich hier zu engagieren“, verrät der heute 67-Jährige. „Ich bin mit dem Verein groß geworden.“
Eishockey habe ihn schon immer fasziniert, erzählt Manfred Dörner. Schon als kleines Kind sei er auf Weihern begeistert Schlittschuh gelaufen, mit 13 Jahren gings dann regelmäßig zum Eishockeyspielen auf den Eisplatz an der Römerschanze. „Das waren ganz tolle Jahre, die Kameradschaft wurde besonders groß geschrieben“, erinnert er sich. 1978 wurde der Bau des Eisplatzes am heutigen Standort begonnen, der 1981 eingeweiht wurde. „Die Winter sind immer milder geworden, der Betrieb mit Natureis war kaum noch machbar“, erinnert sich Dörner, der aus diesem Grunde immer öfter zum Training und zu Mannschaftsspielen nach Buchloe fahren musste.
1999 sei dann die ersehnte Kunsteisbahn geschaffen worden, das sei auch der Beginn der intensiven Nachwuchsförderung gewesen. „Der ESVT ist ein familiärer Verein, der, wenn es drauf ankommt, viel bewegen kann“, sagt Manfred Dörner, der beim Bau des 2016 fertiggestellten Dachs selbstverständlich tatkräftig mithalf. Ohne die Unterstützung der Gemeinde wäre weder die Überdachung noch die aktuelle Sanierung möglich gewesen, erzählt er dankbar. „Die Unterstützung der Gemeinde ist toll, ohne sie gäbe es den Verein in dieser Form nicht mehr“, ist er überzeugt.
Sein großer Einsatz für den ESVT sollte 2002 noch eine weitere Dimension erhalten – Manfred Dörner machte den Trainerschein. Bis zum heutigen Tage hat er bereits alle Altersgruppen des ESVT bis hin zur 1. Mannschaft trainiert, in der er einst selbst spielte. Die allererste Mannschaft, die er trainierte, sei die U9 gewesen, erinnert er sich. „Dino hat mich immer beeindruckt, da trete ich in ganz große Fußstapfen“, sagt der heutige U9-Trainer Daniel Wagner. „Er ist ein riesengroßes Vorbild als Mensch und als Trainer“, findet Wagner, der den Hut vor so viel Leidenschaft für den Verein zieht. „Dino hat einen super Draht zu den Kindern“, ergänzt der Nachwuchstrainer, mitgenommen habe er aus dem Training bis heute ein besonderes Credo des ESVT-Urgesteins: „niemals aufgeben“.
Und das lebt Dörner heute noch. Trotz erheblicher Knieprobleme hilft er immer noch mit, die U7 Mannschaft zu trainieren. Den eigenen Nachwuchs zu fördern und möglichst viele Eigengewächse in die 1. Mannschaft zu integrieren, sei ihm sehr wichtig. „Eishockey ist eine tolle Sportart, um sich auszupowern“, findet der leidenschaftliche Trainer, der mit einem Lächeln auf die vielen Kinder zurückblickt, die er von den ersten Gehversuchen auf dem Eis bis in die 1. Mannschaft begleitete. Sein Sohn Marius Dörner ist als Trainer der U17 bereits in seine Fußstapfen getreten.
Nach jahrzehntelangem Engagement für den ESVT möchte er sich ganz langsam etwas zurückziehen und seinem zweiten Hobby, dem Rennradfahren, etwas mehr Raum geben. „Dieses Jahr bin ich überhaupt nicht dazu gekommen“, verrät er. Woher kommt eigentlich der Spitzname „Dino“? „Den habe ich, seitdem ich zehn Jahre alt war, auf Manfred höre ich schon gar nicht mehr“, verrät Dörner mit einem Augenzwinkern. Der Ursprung liegt in seiner damaligen Lieblingsserie „Familie Feuerstein“. Der Haustier-Dinosaurier „Dino“ist aus der berühmten Zeichentrick-Serie genauso wenig wegzudenken, wie Manfred „Dino“Dörner aus dem ESVT.
MZ-Serie: „Mein Jahr“