Künstlerinnen auf dem Eis
Traditionell veranstaltet der EKV Bad Wörishofen Anfang des Jahres sein Schaulaufen. Diesmal präsentieren die Eiskunstläuferinnen ihre Wettkampf-Küren.
Bad Wörishofen Mit kurzen Jeans, lilafarbenen T-Shirts und GlitzerHosenträgern tanzen 19 „Moon Dancer Juvenile“zwischen sechs und 13 Jahren hoch konzentriert über die Eisfläche. „Sie machen das erstaunlich gut, es ist ihr allererster Auftritt“, sagt Trainerin Bettina Marz. Zur großen Freude der zahlreichen Zuschauer zeigen rund 50 Eiskunstläuferinnen in EinzelKüren oder Formationen ihr Können.
Die erfahrenen Eislauf-Eltern haben es sich mit Isomatten und Kuscheldecken auf der Tribüne gemütlich gemacht. Die letzten Trockenübungen im Eingangsbereich der Eishalle geben den Jüngsten Sicherheit, und dann geht es auch schon los. Die 22-jährige Regina Stehr zieht sich aufgeregt die Schoner von den Kufen und betritt die Eisfläche. „Es ist meine erste Kür“, verrät sie.
Auch Viktoria Obornik, Leela Hahn, Sophie Katzmeier und Franziska Zerrle zeigen dem begeisterten Publikum ihre wundervoll anzusehende Kür. „Am schönsten finde ich, dass die Mädchen bei der Aufführung alle über sich hinauswachsen“, freut sich Bettina Marz, die im Team mit Sonja Höfler, Franziska Dietrich und Regina Stehr die Läuferinnen seit September vorbereitet hat. Die eingeübten Küren werden nicht nur beim Neujahrs-Schaulaufen gezeigt, sondern beispielsweise auch bei den nun anstehenden Städtewettkämpfen in ganz Bayern oder den bayerischen Jugendmeisterschaften Anfang März.
Die bezaubernde Nachwuchsgruppe „Let it Snow“tanzt sich in die Herzen der Zuschauer, bevor die Einzelläuferinnen Yade Demirkiran, Angelina Stehr, Rebekka Möller und Helena Zerrle ihr Können in schönster Eislaufmanier zeigen. „Die Läuferinnen sind wirklich gut“, sagt der neu gewählte Vorsitzende des Eiskunstlaufvereins Bad Wörishofen Boris Falk, „schön, dass so viele Zuschauer gekommen sind, man sieht lauter lächelnde Gesichter“.
Das Tolle sei, dass von den ganz Kleinen, die einfach nur Spaß am Schlittschuhlaufen haben bis hin zur Teilnehmerin an den Deutschen Nachwuchsmeisterschaften, alle ihr Können zeigen. Und dann kommt mit Katharina Schönau auch schon die erfolgreichste Läuferin des Vereins. Grazil schwebt sie übers Eis und zeigt gekonnt ihr großes Repertoire an technischen und künstlerischen Elementen.
„Mein Lieblingssprung ist der Doppel-Salchow“, sagt sie nach geglückter Kür und verrät ihr überraschendes größtes Ziel. „Ich möchte einmal bei einem Wettbewerb mein Programm so laufen, dass ich wirklich zufrieden bin, es ist gar nicht unbedingt der Platz.“
Dann wird Charleston auf dem
Eis getanzt, eine Augenweide, die auf und am Rande der Eisfläche für gute Laune sorgt. Anschließend laufen die zwischen 14 und 23 Jahre alten „Moon Dancer Mixed Age“eine Formation zum Thema Mission Impossible. Dass sie sich zum Ziel gesetzt haben, Spaß und Freude an der Bewegung in der Gruppe zu haben, unterstreichen sie mit Lächeln auf dem Eis. „Die machen das alle so toll, auch die ganz Kleinen“, sagt eine stolze Eislauf-Mama glücklich.
Ein kleiner Junge steht am Bandenrand und schaut sich die Darbietungen der Eiskunstläuferinnen an. Er trainiert auch schon Eiskunstlauf im Verein, verrät er, vielleicht sind dann beim nächsten Schaulaufen auch Jungs am Start. Empfehlen kann die elfjährige Cornelia das allemal. „Es ist spannend“, findet sie, „am coolsten ist das Gefühl, wenn man es geschafft hat“. Mit diesem schönen Gefühl betreten abschließend noch mal alle Läuferinnen gemeinsam das Eis und werden bejubelt. Auch wenn die Wunderkerzen für die Ehrenrunde aufgrund der Kälte nicht so zahlreich wie geplant angehen wollen, sorgen sie für einen besonders romantischen Schlussmoment.