Mindelheimer Zeitung

Quizzer aus Leidenscha­ft

Christoph Paninka ist Quiz-Profi und trat bereits im Fernsehen auf. Was eine gute Quizfrage ausmacht und was er in Mindelheim plant.

- Von Josephine von der Haar

Die Liebe zum Quizzen begleitet ihn schon fast sein ganzes Leben. In der dritten Klasse nahm Christoph Paninka das erste Mal an einem Quiz teil – und wechselte schnell auf die Seite des Fragenstel­lers. Bis heute nimmt der 54-Jährige gerne beide Rollen ein: als Teilnehmer an Quiz-Wettbewerb­en und Fernsehsho­ws und als Moderator der „Quizspekta­kel“in Memmingen und Dillingen. Nun möchte er damit nach Mindelheim kommen.

„Schwere Quiz-Fragen kann sich jeder Depp ausdenken“, sagt Paninka. Vielmehr brauche eine gute Quiz-Frage „Esprit und einen gewissen Aha-Effekt“. Für seine „Quizspekta­kel“denkt er sich im Schnitt 200 Fragen aus. Dabei nimmt er gerne Bezug auf aktuelle Ereignisse oder denkt „um die Ecke“. Bei Quiz-Fragen komme es auch darauf an, sie möglichst präzise zu stellen. Dass ihm das Quizzen inzwischen zur Gewohnheit geworden ist, wird schnell deutlich. Im Gespräch lässt er immer wieder Quiz-Fragen fallen, die ihm besonders gut gefallen: „Welcher Monat ist hierzuland­e der zeitlich längste?“

Neben seiner Quiz-Karriere arbeitet Paninka seit 15 Jahren als Lehrer für Deutsch und Geschichte, mittlerwei­le am Maristenko­lleg in Mindelheim. Zudem ist er Liedertext­er und Straßensän­ger. All das helfe ihm für Wettkämpfe. „Schülerinn­en und Schüler können einen ja auch ziemlich mit Fragen löchern“, sagt er. Als Lehrer und Straßensän­ger sei er es gewohnt, vor anderen Menschen zu stehen.

Seit er in der dritten Klasse zu quizzen begann, ist einiges passiert. 2002 trat er bei der Fernsehsen­dung „Deutschlan­ds klügste...“gegen 23 weitere Lehrerinne­n und Lehrer an und belegte den dritten Platz. 2008 dann sein Auftritt bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär?“Er scheiterte an der 500.000-Euro-Frage und verließ die Sendung mit 125.000 Euro. Bis heute ist er sich sicher, die Sendung habe bei der Frage einen Fehler gemacht. 2016 folgte ein Auftritt beim „Quizduell“und 2018 bei „Quiz-Champion“.

Auch bei den Deutschen und den Bayrischen Quiz Meistersch­aften ist Paninka bereits angetreten. 2018 gewann er die Bayrischen Quiz Meistersch­aften mit 101 von 120 Punkten – laut ihm bis heute ein Rekord. In Bayern konnte er erneut 2022 und 2023 punkten: In beiden Jahren gewann sein Vierer-Team, in diesem Jahr holte Paninka außerdem den Pokal Doppel mit seinem Teamkolleg­en Martin Ehrl. Mit ihm wurde er 2021 auch Deutscher Meister im Doppel.

Um sich auf Wettkämpfe vorzuberei­ten, übt der Quiz-Profi teilweise über Monate hinweg. Zur Grundvorbe­reitung gehöre, regelmäßig Nachrichte­n zu konsumiere­n, um auf dem Laufenden zu sein, sagt Paninka. „Ansonsten hilft exzessives Wikipedia-Surfen“, sagt er. Oft könne er sich in der konkreten Situation auch auf sein Bauchgefüh­l verlassen – „aber leider nicht immer.“

Das Erfolgserl­ebnis ist für Paninka eine wichtige Motivation. „Es freut einen natürlich, wenn man Fragen richtig beantworte­t“, sagt er. Auch der Wettbewerb mit anderen Quizzern reize ihn. Zudem mache es ihm Spaß, beim Quizzen Neues zu lernen.

Bei seinen „Quizspekta­keln“stehen Spaß und Geselligke­it im Vordergrun­d. Anders als bei anderen Wettkämpfe­n gewinnen hier auch die Mittel- und Vorletztpl­atzierten etwas. Alle Teilnehmer­innen und Teilnehmer quizzen gleichzeit­ig. „Niemand muss Angst haben, im Rampenlich­t zu stehen“, sagt Paninka. Sein QuizSpekta­kel ist für alle offen: „Leute, die gerne quizzen, die etwas Neues lernen wollen, oder die sich vielleicht gerade auf einen Fernsehauf­tritt vorbereite­n!“Das Quizspekta­kel findet am 27. Januar im Landgastho­f Schützenhe­im Nassenbeur­en statt. Anmeldunge­n unter quizmn@web.de.

Und um die oben genannte Frage zu beantworte­n: Es ist der Oktober. Er ist wegen der Zeitumstel­lung eine Stunde länger als die anderen.

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Foto: Dietmar Heinrich Christoph Paninka trat bereits bei „Wer wird Millionär?“, dem „Quizduell“und dem „Quiz-Champion“im Fernsehen an.

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